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Wiederwahl geglückt: Schulz mit Lobeshymnen auf Gabriel

von Nick Wenkel


Auf Einladung des SPD-Bundestagsabgeordneten Sigmar Gabriel war der designierte Kanzlerkandidat Martin Schulz am Mittwoch in die Lindenhalle gekommen. Fotos/Video: Nick Wenkel | Foto: Nick Wenkel

Wolfenbüttel. Im Rahmen der SPD-Delegiertenkonferenz am Mittwoch war Sigmar Gabriel zu Gast in der Lindenhalle. Begleitet wurde er von Kanzlerkandidat Martin Schulz. Nach einer emotionalen Rede von Schulz konnte Gabriel dann als Wahlkreisvorsitzender bestätigt werden.


Nicht ohne Grund machte der SPD-Bundestagsabgeordnete deutlich, dass es einen solchen Andrangdas letzte Mal beim Besuch von Willy Brandt gab. Die Lindenhalle war restlos gefüllt und trotz der Delegiertenkonferenz, in der Sigmar Gabriel als SPD-Wahlkreisvorsitzender erneut zur Wahl stand, richteten sich alle Augen auf den Kanzlerkandidaten Martin Schulz. Für ihn sei es ein sehr bewegender Moment. Sigmar Gabriel sei nicht nur ein außergewöhnlicherMann undein herausragender Politiker,sondern er sei auch ein enger Freund. Diese Freundschaft war der Grund dafür, dasses ihm „eine Ehre war auf der Delegiertenkonferenz zu sprechen und er keine Sekunde gezögert habe." Im Verlauf seine Rede beleuchtete er nicht nur Sigmar Gabriel als Mensch,den er als äußerst selbstbewussten, starken, aber doch einfachen Mann beschreibt. Sondern er hielt eine Rede, die sich auch mit allgemeinen Lebenssituationen befasste. „Es gibt immer Höhen und Tiefen. Wichtig ist, wie ich mit dem Tiefpunkt umgehe", betonte Schulz. Man müsse den Glauben an die Richtigkeit des eigentlichen Weges behalten und so seiner Linie treu bleiben. Dies symbolisiere Sigmar Gabriel. Er stehe zu seiner Meinung und besitze die Stärke, sich nicht verbittern zu lassen. Für ihn sei Sigmar Gabriel ein „echter Glücksfall". Er erklärte: „Der Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel-Goslar, das Land Niedersachsen, der Bund hat einen herausragenden Politiker".

Schulz betontdas Vertrauen


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Martin Schulz, designierter Kanzlerkandidat. Foto: Nick Wenkel



„Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein. Im Innern und nach außen", erinnerte Martin Schulz an die erste Regierungserklärung des ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt. Die Delegiertenkonferenz stand nicht nur im Zeichen der Wiederwahl von Sigmar Gabriel, sondern auch imZeichen des Wahlkampfes. Gemeinsam mit Gabriel stehe er für den Kampf gegen rechts. Wie der designierte Kanzlerkandidat erklärt, gebe es Parteien, die keine Alternative für Deutschland sind, sondern „eine Schande für die Bundesrepublik". Er betont: „Im Artikel 1 des Grundgesetzes steht, die Würde des Menschen ist unantastbar. Es steht jedoch nicht drin, dass die Würde des Deutschen unantastbar ist!" Schulz erklärt, dass die SPD mit dem Geist der Toleranz und dem Respekt vor den Individuen in den Wahlkampf gehe. Wichtig sei das Vertrauen - der Partei und des Volkes. Als er sich die Gäste in der Lindenhalle anschaute, habe er gewusst: „Die Leute hier wissen, dass sie uns nicht egal sind." Und Sigmar Gabriel stehe für dieses Vertrauen. „Wenn ich Delegierter wäre, würde ich Sigmar Gabriel zum Abgeordneten des deutschen Bundestages wählen", warb er für den deutschen Vizekanzler.

Dank auch an die anderen Parteien


„Ein Wahlkreis hat es verdient, dass man mit jeder Kraft, in jeder Sekunde für ihn tätig ist", erklärte Sigmar Gabriel in seiner Rede. Doch eine lange Zeit habe er nicht gewusst, ob er dieses Kriterium wirklich vollends erfüllt. Dabei zeigte er sich sehr selbstkritisch und fragte sich häufig: „War ich zu viel in anderen Ämtern unterwegs?" Dies habe für ihn deutlich gemacht, welche große Hilfe er von seiner Partei bekommen habe. In diesem Sinne dankte er nicht nur den Landtagsabgeordneten oder Kommunalpolitikern, sondern vor allem den Ehrenamtlichen. Ohne sie hätte er die Arbeit nicht machen können. Für ihn mache genau das seine Partei aus: „Genau das ist die SPD!" Gabriel erklärte weiter, dass Martin Schulz und er an eine Sache ganz fest glauben. Trotz aller Streitereien unter den verschiedenen Parteien, dürfe man den Respekt untereinander nicht verlieren. Er betonte: „Wir wollen keine amerikanischen Verhältnisse!" Demnach ginge neben dem Dankeschön an seine SPD auch eins an die Kommunalpolitiker anderer Parteien. Beispielsweise habe er mit den Bürgermeistern aus Wolfenbüttel und der Gemeinde Schladen-Werla, Thomas Pink und Andreas Memmert, stets eine gute und faire Zusammenarbeit erlebt.

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Sigmar Gabriel ist überzeugt,dass Martin Schulz genau der richtige Mann ist. Foto: Nick Wenkel


Warum Martin Schulz?


In seiner Rede erklärte Sigmar Gabriel, warum er so von Martin Schulz überzeugt ist. Nicht nur als Freund habe er vollstes Vertrauen in seinePerson. Er seiüberzeugt, dass Schulzein großartiger Vorsitzender wird und hoffe bereits, dass er sogar länger als sieben Jahre im Amt bleibe. „Ich hoffe nicht nur, dass er Bundeskanzler wird, sondern vor allem, dass ihn seine Emotionalität weiter trägt", zeigte sich der Vizekanzler optimistisch. Als ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments würde niemand Europa so repräsentieren wie Martin Schulz. Und Europa stehe für Gabriel weiterhin klar im Fokus der nächsten Jahre. Das Abtreten von seinem Amt als SPD-Vorsitzender sei ihm nicht leicht gefallen. Für ihn was es das Amt, auf das er am stolzesten war. Am Ende sei es jedoch wichtig, was für die SPD am besten ist. Und das unterscheide die Partei von den anderen. Er betont: „Wir machen keine Politik, um persönlichvoranzukommen!"

In Anwesenheit des designierten Kanzlerkandidaten Martin Schulz durfte trotz des Wahlkampfes der eigentliche Grund für den Besuch in der Lindenhalle nicht vergessen werden - die Wahl des SPD-Wahlkreisvorsitzenden Salzgitter-Wolfenbüttel-Goslar. Mit 136 Stimmen, von insgesamt 138 Delegierten, wurde Sigmar Gabriel erneut als Vorsitzender gewählt. Lediglich eine Person stimmte gegen ihn, eineenthielt sich.

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Gemeinsam mit Martin Schulz und dem SPD-Landtagsabgeordneten Marcus Bosse feierte Sigmar Gabriel seine Wiederwahl. Foto: Nick Wenkel


Die Stimmen der Besucher


Seit einigen Wochen ist Kanzlerkandidat Schulz eines der größten Gesprächsthemen. Nachdemsich viele Bürgerinnen und Bürger schon vor dem Fernseher ein Bild vom künftigen SPD-Vorsitzenden machen konnten, durften einige seiner Rede heute live auf den Stühlen in der Lindenhalle zuhören. DieMeinungen zum Auftritt von Martin Schulz finden Sie hier im Podcast:

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