Weniger Flüchtlinge, weniger Unterkünfte

von Sina Rühland


Die Flüchtlingszahlen gehen zurück: Braunschweig ist angehalten bis Sommer dieses Jahres 437 Menschen aufzunehmen. Foto: Sina Rühland
Die Flüchtlingszahlen gehen zurück: Braunschweig ist angehalten bis Sommer dieses Jahres 437 Menschen aufzunehmen. Foto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Die Flüchtlingszahlen gehen zurück: Braunschweig ist angehalten bis Sommer dieses Jahres 437 Menschen aufzunehmen. Ursprünglich sollten sie bis März kommen. Mit dem Rückgang der aufzunehmenden Menschen benötigt Braunschweig nun auch weniger Unterkünfte. Dies teilte Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke am Freitagvormittag mit. 

Verlässliche Prognosen in der Flüchtlingsfrage sind aktuell kaum möglich. Die Grenzschließungen an der Balkanroute, der Pakt mit der Türkei und der Unwille vieler EU-Mitgliedsländer Schutzsuchende aufzunehmen, verursachen zurzeit den Rückgang an ankommenden Flüchtlingen. Was auf EU- beziehungsweise Bundesebene beschlossen wird, wirkt sich auch auf die Kommunen aus – auch hier kommen immer weniger Menschen an. Dieser politische Wandel zeigt sich nun auch in Braunschweig. Wie Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke bekannt gab, werden nach aktuellem Stand einige der fünfzehn geplanten Unterkünfte nicht mehr gebraucht. Bleiben sollen die dezentralen Wohnstandorte Gartenstadt (Elzweg/Alte Frankfurter Straße), Bienrode (Im Großen Moore) und in Melverode (Glogaustraße). Auch für die Standorte Ölper (Biberweg) und Hondelage (Ackerweg) erfolgte bereits ein Objekt- und Kostenfeststellungsbeschluss, so dass auch hier mit einem Fertigstellungszeitpunkt Anfang kommenden Jahres gerechnet werden kann.

Sporthallen bleiben vorerst Erstunterkünfte


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Dr. Andrea Hanke. Foto: Robert Braumann



"Auf die Sporthallen kann derzeit nicht verzichtet werden. Sie freizugeben macht nur Sinn, wenn tatsächlich auf absehbare Zeit keine weitere Nutzung zur Flüchtlingsunterbringung erforderlich ist. Spätestens nach den Sommerferien wird es dazu eine neue Bewertung der Stadt geben", so Hanke. Aktuell hat das Land Niedersachsen Braunschweig 318 Menschen zugewiesen. Sie bewohnen die Sporthallen Naumburgstraße, Watenbüttel, Moselstraße und Nibelungenschule. Um die Sporthallen zu entlasten soll ab Mai die neue dezentrale Unterkunft in der Saarbrückener Straße fertig sein.

Plan für Leichtbauhallen in der Schublade


Ginge man ab August weiterhin von einer wöchentlichen Zuweisung von zehn Menschen aus, so ergebe sich bis Jahresende ein Bedarf von rechnerisch 657 Plätzen. Hanke weiter: "Unter dieser Voraussetzung wäre die Errichtung von Leichtbauhallen nicht notwendig. Trotzdem treiben wir die Ausschreibungen, Vorplanungen und Standortprüfungen voran, um bei Bedarf schnell Handlungsfähig zu sein." Damit sei auch Hungerkamp als möglicher Standort für eine Leichtbauhalle erstmal vom Tisch. Die Stadtverwaltung werde die Planungen an die weitere Entwicklung anpassen. "Wir müssen flexibel reagieren können", so Hanke.


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