Verbrechen voraussagen: PreMAP-Pilotprojekt wird verlängert

von Sandra Zecchino


Mit der App sollen zukünftig Einbrüche vorhersagbar werden. Symbolbild: pixabay
Mit der App sollen zukünftig Einbrüche vorhersagbar werden. Symbolbild: pixabay | Foto: Pixabay

Region. Mit Predictive Policing sollten zukünftige Taten möglichst exakt räumlich und zeitlich vorhersagbar werden. Ein entsprechendes Pilotprojekt in den Städten Salzgitter, Peine, Wolfenbüttel und Wolfsburg mit dem Fokus auf Einbruchskriminalität sollte ursprünglich bis Ende September laufen, nun wird es bis Ende März 2018 verlängert.


Bei dem Test käme das System "PreMAP" zum Einsatz, erklärte Svenja Mischel, Pressesprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport, auf Anfrage von regionalHeute.de. Das mobile auf Tablets genutzte System beruhe auf einer Bewertung nach dem Ansatz, dass bei bestimmten Einbrüchen das Risiko einer Folgetat in einem engem räumlichen und zeitlichen Abstand zur Ausgangstat erhöht sei, erklärt Mischel.

Basierend auf die Erfahrungen der testenden Dienststellen sei PreMAP kontinuierlich weiterentwickelt worden. So sei unter anderem beim Prozessablauf deutlich geworden, dass eine stärkere Verknüpfung zwischen klassischer Ermittlung und Analyse notwendig wäre. "Aus dem Grund wurden mittlerweile die dezentral speziell für den Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahl eingerichteten Ermittlungsgruppen verstärkt in das Projekt mit einbezogen. Darüber hinaus wurde die Organisation des PreMAP-Prozesses so angepasst, dass die polizeilichen Maßnahmen auf Risikogebiete schneller erfolgen können", so Mischel. "Das heißt, dass Risikogebiete nun automatisiert ausgewiesen werden und deshalb polizeilich-operative Maßnahmen schneller als zuvor - als die Bewertung noch händisch vorgenommen wurde - abgeleitet werden können."

Fehlende Daten dank Rückgang der Kriminalität


Landesweit seien die Wohnungseinbrüche in Niedersachsen um 18 Prozent zurück gegangen. Das habe dazu geführt, dass nicht genügend Falldaten und deshalb zu wenige Informationen gesammelt werden konnten, um die Prozesse einem echten Härtetest unterziehen zu können. "Deswegen hat sich die Projektgruppe dafür ausgesprochen, die Pilotierung über die kommende dunkle Jahreszeit, die erfahrungsgemäß eine größere Zahl von Wohnungseinbrüchen aufweisen wird, fortzusetzen und bis Ende März 2018 auszuweiten", erklärte Mischel weiter.

Aufgrund der Verlängerung seien die Ergebnisse derzeit auch noch nicht ausgewertet worden, weshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussagen möglich seien, schließt die Pressesprecherin.

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