"Unsichtbar - Sichtbar": Neue Ausstellung im Herrenhaus


Im Herrenhaus Sickte findet ab dem 14. Mai die Ausstellung Unsichtbar-Sichtbar: Biologie und Kunst in einer Ausstellung  statt. Fotos: Privat
Im Herrenhaus Sickte findet ab dem 14. Mai die Ausstellung Unsichtbar-Sichtbar: Biologie und Kunst in einer Ausstellung statt. Fotos: Privat

Sickte. Gegensätzliche Naturauffassungen in Naturwissenschaften und Kunst, die als unvereinbar gelten, werden im Herrenhaus Sickte gegenübergestellt. Die Ausstellung Unsichtbar-Sichtbar: Biologie und Kunst in einer Ausstellung ist ab dem 14. Mai zu sehen,


Mikrobiologen am HZI – Braunschweig, Heinrich Lünsdorf, Manfred Rohde, zeigen die kleinsten und ältesten Lebewesen der Welt, die Bakterien, die uns unwirklich, ja unheimlich vorkommen und irgendwie nicht zu unserem Leben dazu gehörig erscheinen. Sie leben in einer „unsichtbaren“ Mikrowelt.

Die hier sichtbar gemachten Einzeller, in ihrer Größe um das tausend- bis dreißigtausendfache vergrößert, finden sich zahllos im Boden und in den Ozeanen, im ewigen Eis und in der Tiefe der Erdkruste. Sie finden zueinander in ihrer Vielzahl und Vielgestaltigkeit, sie organisieren sich, treten in räumliche und physiologische Beziehung zu einander - irgendwie kennen sie sich und nehmen voneinander Notiz. Sie finden ihre Nährstoffe in winzigsten Lebensräumen, dicht gedrängt und in Massen, wenn es üppig zugeht, oder als einzelne Bakterie. Sie sind als Meister der Biochemie das Fundament der Zersetzung und Mineralisation meist organischer Substanzen und damit ein wichtiger Baustein des zyklischen Werdens und Vergehens in der Natur.

Doch was ist, wenn Bakterien den äußeren Raum verlassen und innerlich werden, sich in erlaubten, aber auch verbotenen Räumen und Organen aufhalten? Dann stützen sie unsere Lebensfunktionen, z.B. bei der Nahrungserschließung im Darm, oder bringen uns an die Schwelle des Todes oder gar – mit Hilfe von Pest und Cholera, Diphtherie und eitriger Meningitis – über diese Schwelle hinweg. Im entzündlichen Prozess, der Sepsis, muss der Organismus sich wirklich mit allen Kräften und Maßnahmen seiner Abwehr - funktionen gegen diese Invasoren zu Wehr setzen.

Kontrastiert wird diese naturwissenschaftliche, präzise Betrachtung durch Bilder des Malers Hubert Mayer (Autodidakt). Der Baum, eines der größten Lebewesen mit „unendlich“ scheinendem Alter wird dabei als Motiv ausgewählt. Dabei wird durch hartnäckigen Farbauftrag seine Dynamik, Robustheit, Vitalität und Zeitlichkeit betont. Unschärfe im Bild und Verwischung werden als Ausdruck für die ungeahnte zelluläre Dynamik während des Wachstums eingesetzt. Durch das Fehlen des Menschen und seiner Gegenständlichkeit, sowie der Vermeidung von Perspektive wird das Motiv ganz nah an den Betrachter herangebracht. Die Bilder dieser Ausstellung wollen die Wucht des Lebendigen im Sichtbaren und Unsichtbaren spürbar und erfahrbar machen mit der Intension, das Auge auch auf das Unerforschte und Rätselhafte offen zu halten.

Die Ausstellung wird von der Sickter Kulturinitiative präsentiert. Die Vernissage mit musikalischer Improvisationen durch Klaus Heuer, findet am Sonntag, dem 14. Mai 2017 um 11.00 Uhr im Rittersaal des Herrenhauses Sickte, Am Kamp 12, 38173 Sickte statt.

Die Ausstellung: Unsichtbar -Sichtbar: Biologie und Kunst ist vom14. Mai bis 18. Juni 2017 im Herrenhaus Sickte, Am Kamp 12, 38173 Sickte zu den Öffnungszeiten Montag, Dienstag Donnerstag und Freitag von 8.30 bis 12 Uhr, und Dienstagnachmittag von 15 bis 18 Uhr zu sehen.


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