Trotz kalkulierter Engpässe: Wochenmärkte haben zu kämpfen

von Jonas Walter


Die Wochenmärkte haben zu kämpfen. Symbolfoto: Jonas Walter
Die Wochenmärkte haben zu kämpfen. Symbolfoto: Jonas Walter | Foto: regionalHeute.de

Salzgitter. Zur Beschlussvorbereitung stand heute in der 25. öffentlichen Sitzung des Finanzausschusses Salzgitter die Gebührenkalkulationen für die Wochenmärkte auf der Tagesordnung. Es gab jedoch vor allem zum generellen Problem der Besucherzahlen noch Redebedarf unter den anwesenden Ausschussmitgliedern.


Der Beschlussvorschlag aus der Vorlage lautet wie folgt: "Die Standgebühren auf den städtischen Wochenmarktplätzen bleiben auch für 2018 und 2019 unverändert bestehen. Für 2018 wird eine kalkulierte Unterdeckung in Höhe von 41.530,97 Euro und für 2019 in Höhe von 45.324,72 Euro beschlossen."

Die Gebühren für die Wochenmärkte seien letztmalig für das Jahr 2013 neu festgesetzt wurden. Mit einer Beschlussvorlage wäre für 2016 beschlossen worden, die Gebühren unverändert bestehen zu lassen und eine Unterdeckung einzukalkulieren. Auch für die Jahre 2017, 2018 und 2019 habe die Kalkulation eine Unterdeckung ergeben. Für die Jahre 2018 und 2019 sollten die oben angegebenen kalkulierten Unterdeckungen beschlossen werden.

Marktgeschehen seit Jahren rückläufig


Die Vorlage erklärt des Weiteren, dass das Marktgeschehen schon seit Jahren rückläufig sei. Das bestärkte auch Sascha Pitkamin von den Grünen. "Mit dem Beschluss lösen wir nicht das eigentliche Problem. Wir müssen modernes Stadtmarketing betreiben und die Märkte wieder mehr in den Mittelpunkt rücken", erklärte er.

Wolfgang Bauer von der SPD ergänzte daraufhin, dass die Märkte auch eine kulturelle Aufgabe zu erfüllen hätten, dies aber schwerfiele, wenn auch Supermärkte in der aktuellen Marktwirtschaft in der Lage wären frisches Obst zu einem niedrigeren Preis anzubieten.

Ulrich Leidecker, ebenfalls von der SPD, wies außerdem auf das Generationsproblem hin. Wie auch schon in der Vorlage erwähnt, reduzierten Händler ihre Standflächen oder würden diese komplett aufgeben, weil sie keine Nachfolger für die Stände finden würden. Doch nicht nur die Standinhaber hätten dieses Problem. Auch die Besucher würden hauptsächlich aus älteren Generationen stammen. Um wieder mehr Besucher anzulocken, müsse man beachten, dass der zeitliche Aspekt für viele Jüngere und Familien eine Schwierigkeit darstelle. Auf keinen Fall dürfe man die Gebühren anheben, dadurch würde man die Märkte vollends töten.

Helfen andere Zeiten?


Andrea Kempe von der CDU-Fraktion fragte daraufhin an, ob es nicht auch schon einmal andere Zeitvorschläge für die Wochenmärkte gegeben habe, um Besuchern einen größeren zeitlichen Spielraum für einen Marktbesuch zu geben. Dies wäre vor vier Jahren allerdings schon einmal probiert worden, hieß es aus dem Kreise der Ausschussmitglieder. Bei einer Umfrage vor vier Jahren hätte man allerdings keine Standbetreiber für alternative Öffnungszeiten gewinnen können, da die meisten Standbesitzer auch überregional zeitlich in einem festen Rhythmus eingebunden seien.

Trotz des großen weiter im Raum stehenden Problems stimmten die Ausschussmitglieder der Vorlage einstimmig zu. Der Rat der Stadt Salzgitter wird am 25. April eine abschließende Entscheidung fällen.


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