"Tour de Natur" besucht Remlingen und Asse II


Die "Tour de Natur" auf dem Weg nach Remlingen und Asse II. Foto: Privat
Die "Tour de Natur" auf dem Weg nach Remlingen und Asse II. Foto: Privat | Foto: Privat



Remlingen. In Bezug auf die "Tour de Natur" nach Remlingen und Asse II erreichte die Redaktion eine Mitteilung des Vereins AufpASSEn e.V., die an dieser Stelle unkommentiert und ungekürzt veröffentlicht wird:  





Remlingen: Die Aula der Schule Remlingen ist beim Asse Vortrag während der Tour de Natur (25. Umweltradtour) sehr gut besucht. Heike Wiegel vom Verein AufpASSEn referierte über den Schacht Asse II. Dabei geht Sie auf die Fehler aus der Vergangenheit ein und informierte über den aktuellen Stand. Am nächsten Morgen auf der Kundgebung vor dem Schacht Asse II fasst Wiegel die wesentlichen Punkte zusammen: Die Skepsis hier vor Ort ist sehr groß: Meinen der Betreiber, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und das Bundesumweltministerium, es wirklich ernst mit der Rückholung des Atommülls aus dem Schacht Asse II? Es ist der Eindruck entstanden, dass es nur bei der Verfüllung zur Stabilisierung im Schacht Asse II zügig voran geht. Doch diese Maßnahmen entsprechen bisher weitgehend dem alten Flutungskonzept. Eingelagert wurden neben den radioaktiven Stoffen auch erhebliche Mengen von giftigen Stoffen, wie z.B. Plutonium und Arsen. Diese sind in Staubkorngröße tödlich, wenn sie über die Nahrung in unserem Körper aufgenommen werden. Das heißt, solche Stoffe dürfen nicht ins Grundwasser gelangen. Wiegel: „Zu besonderen Irritationen führt, dass anscheinend die Rückholung des Atommülls aus Asse II verzögert wird. Es geht trotz Lex Asse im Schneckentempo voran.“ Nachdem das BfS nun bereits 6 Jahren der Betreiber von Asse II ist, wurde jetzt erst vor Kurzem die Konzeptplanung für die Rückholung des Atommülls aus Asse II vergeben. Das ist noch kein Ausführungsplan. Wichtig ist für die Rückholung, dass der Atommüll möglichst trocken gehalten wird. Das BfS beabsichtigt die Bereiche vor den Atommüllkammern zu verfüllen. Hierdurch steigt die Gefahr, dass eindringendes Salzwasser sich in den Atommüllkammern aufstaut und dadurch Radionuklide und chemo-toxische Stoffe in Lösung gehen. Seit 3 Jahren fordern die Wissenschaftler der Begleitgruppe ein schlüssiges Drainagekonzept vor den Einlagerungskammern, um diese möglichst trocken zu halten. Sie haben dem BfS 4 Vorschläge unterbreitet. Doch eine Entscheidung hierzu gibt es noch nicht. Die Vorschläge zur Beschleunigung für die Faktenerhebung sind seit 3 Jahren bekannt, jetzt erst werden diese Vorschläge im BfS wieder diskutiert. Ein Zwischenlager ist für die Rückholung erforderlich, so das BfS, doch seit 2 Jahren liegt der Kriterienbericht incl. Auswahlverfahren zum Vergleich von Zwischenlagerstandorten auf Eis. Das BfS will nicht vergleichen und den besseren Standort suchen, sonder wieder eine Standortbestimmung vornehmen. Wiegel betont: Wir wollen den fairen Zwischenlagervergleich nachvollziehbar, anhand des gesamten Kriterienbericht schwarz auf weiß sehen. Wo gibt es eine größere Sicherheit für die Menschen vor Ort? Die Ausbreitung im Normalbetrieb und im Störfall von Radionukliden und chemo-toxischen Stoffen und auch alle anderen Kriterien des Kriterienberichtes sollen verglichen werden. Dabei sollen Asse-ferne Standorte mit einem Mindestabstand von 4 km zwischen Wohnbebauung und Zwischenlager und diese mit Asse-nahen Standorten verglichen werden. Absolut kein Verständnis gibt es für die unheimlich lange Zeit, die das BfS für die Erstellung des neuen Schachtes Asse 5 einplant. Das BfS hat für Planung, Genehmigung und Erstellung insgesamt 18 Jahre vorgesehen. Schachtbau ist aber für den Bergbau und das Atomrecht kein Neuland. Wir fordern ein schlüssiges Drainagekonzept vor den Einlagerungskammern, den beschleunigten Bau von Schacht Asse 5, den fairen Zwischenlagervergleich und die beschleunigte Konzept- und Ausführungsplanung der Rückholung mit frühzeitiger Information der Begleitgruppe über die Planungsschritte.



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