Sickter Herrenhaus könnte schon bald den Besitzer wechseln

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Sicktes Bürgermeister Marco Kelb soll einen Käufer für das Herrenhaus Sickte finden. Foto: Samtgemeinde Sickte
Sicktes Bürgermeister Marco Kelb soll einen Käufer für das Herrenhaus Sickte finden. Foto: Samtgemeinde Sickte

Sickte. Das Herrenhaus in Sickte ist nicht nur Wahrzeichen der Gemeinde, es ist auch Sitz der Samtgemeindeverwaltung. Nun könnte das rund 300 Jahre alte Gebäude bald den Besitzer wechseln. Sicktes Bürgermeister Marco Kelb wurde zumindest laut eines Ratsbeschlusses der Gemeinde Sickte mit der Veräußerung des Gebäudes beauftragt.


Derzeit befindet sich das Herrenhaus im Eigentum der Gemeinde Sickte. Diese hat sämtliche Räume mit Ausnahme des Rittersaales an die Samtgemeinde Sickte vermietet, die das Gebäude als Verwaltungssitz nutzt, aber aufgrund der in den vergangenen Jahren erfolgten Einstellung zusätzlichen Personals weitere räumliche Kapazitäten benötigt.

"Auslöser der jetzigen Verkaufsüberlegungen sind die Planungen der Gemeinde Sickte zur Schließung der Baulücke in der Sickter Ortsmitte. Hier liegt zurzeit das Grundstück des ehemaligen Edeka-Marktes brach. Zur Entwicklung der Sickter Ortsmitte hat der Rat gemeinsam mit einem Planungsbüro ein städtebauliches Konzept entwickelt. Dieses sieht zwei sinnvolle Entwicklungsvarianten der Brachfläche vor. Zum Einen die Ermöglichung von Wohnbebauuung, andererseits die Errichtung eines Rathauses als neuem Verwaltungssitz der Samtgemeinde Sickte. Die Variante „Rathaus“ ist aus mehreren Gründen bevorzugenswert. So würde die Sickter Ortsmitte durch einen weiteren wichtigen Dienstleister – die Samtgemeindeverwaltung - ergänzt. Es fügt sich insofern ein weiterer Baustein in die gewachsene Struktur, der mit kurzen Wegen erreichbarer im Ortszentrum angesiedelter Infrastruktur. Auch bildet sich somit ein in Linie gebrachtes Arrangement öffentlicher Infrastruktur westlich der Bahnhofstraße aus. Dieser Planung wohnt zudem symbolische Bedeutung inne. So steht das Rathaus an einem zentralen Ort auch für Mitwirkung und Transparenz", erklärt Sicktes Bürgermeister Marco Kelb auf Nachfrage von regionalHeute.de.

Umsetzung hängt an Bestimmungen


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Bürgermeister Marco Kelb. Foto: privat



Diese Variante sei jedoch an drei entscheidende Voraussetzungen gebunden. So müsse es vorab erfolgreiche Verhandlungen mit dem Eigentümer des Grundstückes in der Sickter Ortsmitte geben. Entsprechende Verhandlungen würden von Marco Kelb gerade geführt, berichtet dieser. Hinzu käme, dass die Samtgemeinde Sickte den Willen bekunden muss, an dem genannten Standort ein Rathaus zu errichten. Drittens soll eine konzeptionell und wirtschaftlich tragfähige Nachnutzung des Sickter Herrenhaus gesichert sein. Diese soll dem öffentlichen Interesse und der besonderen Verantwortung gegenüber dem historisch und architektonisch besonders wertvollen Herrenhaus gerecht werden, so Kelb.

Käufer muss gutes Konzept vorlegen


Eine Veräußerung soll jedoch nur dann erfolgen, wenn der neue Eigentümer ein langfristig tragfähiges wirtschaftliches Konzept vorlegen kann. Damit wolle man vorbeugen, dass das Gebäude nach dem Verkauf aus wirtschaftlichen Gründen in einen schlechten Unterhaltungszustand verfällt. Zudem soll sicher gestellt werden, dass die Gemeinde Sickte auch nach dem Verkauf Mieter für den Rittersaal bleiben kann, damit dieser auch künftig für kulturelle und Veranstaltungen anderer Art genutzt werden kann und somit auch der Öffentlichkeit zugänglich bleibt.

Auf Grundlage dieses Gesamtzusammenhanges habe der Rat der Gemeinde Sickte mit den Stimmen von CDU, FDP und den Grünen in seiner Sitzung am 21. September den Beschluss.

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Petra Eickmann-Riedel. Foto:



Sicktes Samtgemeindebürgermeisterin Petra Eickmann-Riedel erklärt auf Nachfrage von regionalHeute.de: "Die Politik der Samtgemeinde Sickte hat sich noch gar nicht mit dem Thema „Neubau eines Verwaltungsgebäudes“ befasst und die Frage nach einem Konzept für Raumbedarf kann auch noch gar nicht beantwortet werden. Die Politik der Samtgemeinde hat bislang nur eine Mitteilungsvorlage über den Beschluss des Rates der Gemeinde Sickte erhalten, über den nun die Fraktionen beraten werden. In welche Richtung es gehen wird bleibt abzuwarten.

Im Februar 2018 wird erstmalig im Ausschuss für Bau-, Planung und Umwelt der Samtgemeinde über dieses Thema öffentlich diskutiert. Eines jedoch steht fest: Das bezeichnete Grundstück an der Bahnhofstraße gehört weder der Gemeinde Sickte noch der Samtgemeinde Sickte, sondern dem EDEKA-Konzern. Nach Aussage des Grundstückseigentümers soll dort ein Discounter errichtet werden. Der Rat der Gemeinde Sickte hat jedoch bislang durch einen Beschluss die Ansiedlung eines weiteren Discounters ausgeschlossen", so die Samtgemeindebürgermeisterin.


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