Beschlossen: Schlossplatz wird gelb-beige und rot-grau

von Marc Angerstein


Landschaftsarchitekt Tobias Mann (Mitte) brachte Mustersteine mit in den städtischen Bauausschuss. Foto: Marc Angerstein
Landschaftsarchitekt Tobias Mann (Mitte) brachte Mustersteine mit in den städtischen Bauausschuss. Foto: Marc Angerstein | Foto: Marc Angerstein

Wolfenbüttel. Landschaftsarchitekt Tobias Mann verspricht den Wolfenbüttelern und den Mitgliedern des städtischen Bauausschusses: "Die Anmutung des Schlossplatzes wird sich sehr verbessern." Das Gremium hat am Dienstag einstimmig dem Entwurf zur Neugestaltung des Areals zugestimmt.


14 quadratisch geschnittene Linden, 28 Bänke - davon 17 mit Lehne, 49 Parkplätze - acht für Behinderte, 176 Fahrradabstellplätze und ein Brunnen mit einer von Weitem sichtbaren Wasserfontäne - mit einem Durchmesser von neun Metern - sorgen für diese angepriesene Anmutung. Drei Zentimeter hohe "Inseln" für Fußgänger im künftigen Straßenbereich sorgen für Sicherheit: Im Sanierungsgebiet "Dammfeste und Freiheit" gibt es eine Fußgängerlösung ohne Ampeln. Das Architekturbüro Mann hat damit in Ulm gute Erfahrungen gemacht. In Schwenningen gibt es auch eine Referenz. Auf dem dortigen Schlossplatz  wurde ein hellbeiger Stein verlegt, dies plant Tobias Mann auch als Umrahmung für den Schlossplatz unserer Lessingstadt. Ein grau-gelber Granit wird verlegt. Das eigentliche Platzareal zeigt sich dann grau-rot, in Anlehnung an die Farben des Schlosses und des angrenzenden Zeughauses.

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Gerhard Kanter scheiterte mit seinem Änderungsantrag auf einen schwarzen Belag. Foto:



Gerhard Kanter (CDU) ist im Ausschuss mit seinem Antrag gescheitert, einen schwarzen Stein verlegen zu lassen. "Der Platz soll ja nicht nur vier Monate schön aussehen sondern auf Dauer", sagte er. Außerdem würde ein schwarzer Belag rund 180.000 Euro Ersparnis bringen, so Kanter. Bei der Abstimmung versagten aber selbst seine Fraktionskollegen Birgit Oppermann und Lutz Kleber ihre Zustimmung. Beide enthielten sich, so dass der CDU-Mann als einziger für einen schwarzen Schlossplatz stimmte. Beige-rot wird sich der Platz also künftig ins Stadtbild einfügen, wenn der Rat der Stadt der Empfehlung des Wirtschafts- und Finanzausschusses und des Bauausschusses am Mittwoch folgt.

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Das sind bisherigen Pläne für die Neugestaltung des Schlossplatzes. Die HAB hält sie für nicht optimal. Foto: Landschaftsarchitektur Mann



Das beschlossene Gestaltungskonzept sieht eine einheitliche Befestigung über den gesamten Platz vor. Mit einem Abstand von zehn Metern zum Zeughaus wird die Straße parallel zum Gebäude geführt. So entsteht eine zusammenhängende Fläche vor dem Schloss.


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So könnte der neue Schlossplatz aussehen. Visualisierung: Landschaftsarchitektur Mann Foto:



Auf dem Platz wurden bereits Musterflächen verlegt. So können sich die Ratsmitglieder ein Bild über die verschiedene Möglichkeiten in Sachen Optik, Begehbarkeit, Langlebigkeit und Kosten machen. Der Bauausschussvorsitzende Stefan Brix (Grüne) ist sogar mit einem Koffer-Trolley über die unterschiedlichen Beläge gegangen, um deren Geräuschentwicklung zu testen. Architekt Tobias Mann bezeichnete die "gesägt-gestockten" und "gesägt-geflammten" Steine als ästhetisch und warb für ihre gute Begehbarkeit.



Die Gesamtkosten der gesamten Umbaumaßnahme von etwa 20.000 Quadratmetern betragen rund 7,8 Millionen Euro. Nach Abzug von Fördermitteln von Bund und Land investiert die Stadt Wolfenbüttel zirka 5,1 Millionen Euro. Die FDP und die Herzog-August-Bibliothek (HAB) kritisieren die Pläne. Die Flächen vor der HAB sowie zwischen Zeughaus und dem Kornspeicher befinden sich nicht im Eigentum der Stadt. Da sie aber mit zum Gesamtquartier gehören, wurden sie gestalterisch mit geplant. Die Umsetzung der Pläne bezieht sich derzeit nur auf die stadteigenen Flächen. Die Stadtverwaltung führt gerade Gespräche mit dem Land Niedersachsen, dem die anderen Flächen gehören. Ein Ergebnis ist noch offen.


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