Restauriertes Gemälde - August auf dem Totenbett


Herzog August d.J. zu Braunschweig-Lüneburg auf dem Totenbett, Wolfenbüttel, 1666. Foto: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Herzog August d.J. zu Braunschweig-Lüneburg auf dem Totenbett, Wolfenbüttel, 1666. Foto: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Das mit finanzieller Unterstützung der Curt Mast Jägermeister Stiftung frisch restaurierte Gemälde „Herzog August d.J. auf dem Totenbett“ wird am 1. November 2016 um 17 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta öffentlich präsentiert und vorgestellt.


Die Veranstaltung findet in der Reihe zum 350. Todestag des Wolfenbütteler Herzogs statt, teilt Antje Dauer von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel mit. Der Eintritt ist frei.
Das Gemälde gäbe eine Reihe von Fragen auf, die in der Präsentation durch den Kunsthistoriker und Kenner der Gemälde der Herzog August Bibliothek, Michael Wenzel, aufgegriffen würden: Wieso ist der Tote in „Lebensgröße“ dargestellt? Welche Funktion hatte das Bild? Wurde es bei den Trauerfeierlichkeiten für den toten Herzog verwendet? Welchen Stellenwert hatte ein solches Totenbildnis innerhalb der zeitgenössischen Porträttheorie? Einblicke in die Restaurierung gäbe die Gemälderestauratorin Heike Billerbeck. Schwerpunkte dieser Maßnahme lagen auf der Konservierung der Bildschichten, der Verklebung des Rissbereichs des Bildträgers sowie des Glättens der Deformationen. Historische Eingriffe an der Bildsubstanz erschwerten dabei die Durchführung. Das Bild zeigt den aufgebahrten Herzog August d.J. in „Lebensgröße“. Der Oberkörper ist leicht erhöht auf einem schwarzen Kissen gebettet. Eine Inschrift in Gold lautet übersetzt: „Pfand des Himmels, August, welchen die Deutschen, die Italiener, der Pole, der Franzose und der Iberer bewundern. Reich an Jahren und Ruhm fällt der Freund der Musen, der Gerechtigkeit, des Friedens nicht nur durch den zitternden Tod, sondern die Glieder durch den friedlichen Todesschlaf besiegt. Er ist vom Antlitz ein Mensch, aber vom Geist den Göttern der nächste.“
Heike Billerbeck arbeitet seit 1989 selbstständig in ihrem Braunschweiger Atelier als Gemälderestauratorin und seit 2006 auch im Städtischen Museum Braunschweig. Dr. Michael Wenzel studierte Europäische und Ostasiatische Kunstgeschichte sowie Klassische Archäologie in Heidelberg und Jena. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Jena, wissenschaftlicher Volontär am Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig sowie Kurator am Winckelmann-Museum Stendal, bevor er an der Herzog August Bibliothek von 2008 bis 2010 die Gemäldesammlung katalogisierte. Bis 2016 bearbeitete er dort das DFG-Projekt „Handeln mit Kunst und Politik: Philipp Hainhofer – Kunstunternehmer und diplomatischer Akteur der frühen Neuzeit“.
Weitere Informationen gibt es unter "www.hab.de" oder unter der Telefonnummer 05331/808-214.


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