Regionale "Nachwuchsunternehmer" überzeugten mit ihren Ideen


Die Preisträger der "promotion school". Foto: Allianz für die Region GmbH/Janina Snatzke.
Die Preisträger der "promotion school". Foto: Allianz für die Region GmbH/Janina Snatzke. | Foto: Allianz für die Region GmbH/Janina Snatzke

Wolfsburg. Wochenlang haben sie überlegt, getüftelt und gearbeitet: Heute hat die Allianz für die Region die 18 besten Teams des Schülerwettbewerbs „promotion school“ für ihre kreativen Geschäftsideen ausgezeichnet. Die drei Erstplatzierten kommen aus Braunschweig, Gifhorn und Peine. Sie wollen mit ihren Ideen die Zukunft verändern.


Rund 400 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Schule staunten in der Arena des Forums AutoVision in Wolfsburg über den Ideenreichtum und die Kreativität der Jugendlichen. Mehrere Monate lang beschäftigten sich die Schüler mit ihren Ideen, die sie mit Unterstützung von zahlreichen Experten kontinuierlich zu tragfähigen Geschäftsmodellen entwickelten. In seiner Begrüßung sagte Oliver Syring, Geschäftsführer der Allianz für die Region GmbH, dass der Wettbewerb inzwischen eine regionale Institution geworden sei. „Mit promotion school führen wir die Schüler seit über zehn Jahren an Themen wie Entrepreneurship sowie unternehmerisches Denken und Handeln heran. Damit bieten wir den Jugendlichen wertvolle Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten ergänzend zur Schule.“ Einmal jährlich veranstaltet die Allianz für die Region den größten regionalen Schülerwettbewerb „promotion school“ in Kooperation mit der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg und der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine.

45 Finalisten präsentierten im Mai ihre Geschäftsmodelle auf den drei Projektmärkten in Braunschweig, Peine und Wolfsburg. Jeweils fünf Teams überzeugten dabei mit ihren Ideen und Argumenten. Zu den 15 Gewinnern kommen drei weitere Preisträger, die einen Sonderpreis in den Kategorien „Social Entrepreneurship“ und „Science“ erhalten. Die drei Erstplatzierten kommen aus Braunschweig, Gifhorn und Peine. Sie wollen mit ihren Ideen die Zukunft verändern.

Pia Steinkirchinger, Thessa Rahenbrock und Stephanie Linnemann haben ein modernes Schließ- und Überwachungssystem für Fahrzeuge auf biometrischer Basis konzipiert. Die Schülerinnen der Johannes-Selenka-Schule in Braunschweig wollen damit Fahrzeuge der Mittel- und Oberklasse besser schützen. Dafür sollen ein Venenscan, ein zeitlich beschränkter QR-Code und eine Kamera-App zum Einsatz kommen. Die beiden Gifhorner Schülerinnen Zoe Neubauer und Melanie Arnold sind für ihre rückenstabilisierende Weste mit integrierter Wärmefunktion ausgezeichnet worden. In unauffälligem Design lindert das Produkt Rückenschmerzen und beugt Muskelverspannungen vor. Mit der Idee von einem wasserlöslichen Tampon überzeugten Sophia Eckardt und Mehmet Ali Cicek von den Berufsbildenden Schulen in Peine. Das Produkt ist für die Jugendlichen eine Innovation auf dem Frauenhygiene-Markt. Es zersetzt sich im Wasser und kann in Kläranlagen problemlos abgebaut werden. Auf diese Weise wird die Umwelt geschont und zudem eine kundenfreundliche Entsorgung gewährleistet.

Drei Sonderpreisemit sozialem und wissenschaftlichem Bezug


Dass die Teilnehmer besonders kreativ sind und aus eigenem Antrieb heraus handeln, haben sie dieses Jahr wieder auf eindrucksvolle Weise gezeigt, lobte Ingolf Viereck, Bürgermeister der Stadt Wolfsburg, die Jugendlichen in seiner Laudatio. Deshalb habe sich die Jury kurzfristig für die Vergabe von drei Sonderpreisen mit sozialem und wissenschaftlichem Bezug entschieden.

Tabea Solte, Carolin Huchel und Emily Küster (BBS 1 Gifhorn) überzeugten mit einer Anziehhilfe für Personen mit motorischer oder körperlicher Beeinträchtigung. Katharina Schwarz und Anna Wink-Hartmann (BBS 2 Gifhorn) wurden für eine höhenverstellbare Wäschespinne ausgezeichnet, die Rollstuhlfahrern das Wäscheaufhängen erleichtert. Mit einer Tankstelle im erdnahen Orbit für Satelliten und Raketen überraschten Michelle Haage, Pia Hillmann, Sophie Schiebler und Amelie Zwirner (IGS Peine). Die Schülerinnen wollen damit technisch intakte Raumsonden und Satelliten kostensparend und umweltfreundlich mit Treibstoff versorgen.

WeiterePlatzierungen aus den drei Teilregionen


Hassan Imran, Michel Müller und Johannes Höhne (Gymnasium Anna-Sophianeum Schöningen) landeten mit ihrem Fahrzeugassistenzsystem zur Bildung von Rettungsgassen auf dem zweiten Platz. Die Einsatzleitsoftware für die Feuerwehr von Niklas Strassmann, Giuseppe Garziano, Dennis Hoffmeister und Tom Kesslau (Carl-Hahn-Schule Wolfsburg) überzeugte die Jury auf dem Projektmarkt in Wolfsburg. Einen Solar-Strandkorb und -schirm konzipierten Rick Stümpel, Tom Tschirner, Lucas Gröger und Marcel Berking (BBS Peine) und kamen damit ebenfalls auf Platz zwei.

Auf den dritten Platz schafften es die High Heels mit Memory-Schaum von Kim Kauber Birkelbach, Jolene Holicki und Lina Grotewold (BBS 1 Gifhorn), die automatisierte Eingangstür mit integriertem Desinfektionsspender von Julia Oppermann und Jessica Strutynski (Carl-Gotthard-Langhans-Schule Wolfenbüttel) und das Werkzeug zum Wiederaufziehen einer abgesprungenen Fahrradkette von Celine Richert, Tom Keunecke, Chiara Eschholz und Luca Baars (IGS Peine).

Über den vierten Platz freuen sich Anna-Lena Just, Nic Darges, Jenik Rabba und Phil Keier vom Humboldt-Gymnasium Gifhorn (Idee: Smartphone-Hülle mit integriertem Reizgasbehälter für Gefahrensituationen), Nelli Bittel, Katharina Lohmann, Madelaine Decker, Lena Kamp von der Carl-Gotthard-Langhans-Schule Wolfenbüttel (Idee: Elektronischer Taschenschutz durch NFC-Technologie) und Pauline Ebel, Annabell Klein, Lisa Riemer sowie Johanne Wohlberedt von der BBS 1 Goslar Am Stadtgarten (Idee: Smartphone-Hülle mit Sicherheitshaken zur Befestigung am Gürtel).

Der fünfte Platz geht an Oguzhan Sarbak, Thomas Bickel, Henrik Dell und Alexander Schewtschenko (BBS 1 Gifhorn, Idee: Kopfkissen mit Kühl- und Wärmefunktion für komfortablen Schlaf), Michelle Heuer, Lea Cleve, Sina Schmidtke und Denise Bülow (Carl-Gotthard-Langhans-Schule Wolfenbüttel, Idee: Ergonomische Haarbürste) und Marla Kriesel, Kim-Marcel Isensee sowie Jannik Möller (Gymnasium am Silberkamp Peine, Idee: Hochsicherer und ausfallgeschützter Datenspeicher).

Der größte Schülerwettbewerb der Region


2017 haben sich über eintausend Schüler mit der Entwicklung von Geschäftsideen auseinander gesetzt. Sie haben insgesamt über 240 Konzepte eingereicht, die von einer Jury aus Wirtschaft und Wissenschaft bewertet wurde. „promotion school“ ist der größte Schülerwettbewerb in der Region. Er wurde 2004 von der Wolfsburg AG ins Leben gerufen und wird seit 2013 von der Allianz für die Region GmbH veranstaltet. Die Teilnahme am Wettbewerb versetzt Schüler der neunten bis zwölftenKlasse in die Lage eines Unternehmensgründers. Die Teilnehmer entwickeln in Zusammenarbeit mit Profis innovative Geschäftsmodelle. Auf experimentelle Weise entdecken sie so ihre individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten und festigen ihr wirtschaftsbezogenes Fachwissen. Sie lernen, wie man sich kreativ in ein Team einbringt, vor Fachpublikum präsentiert und systematisch Problemlösungen erarbeitet. Kreativität und das richtige Gespür für zeitgemäße Produkte und Dienstleistungen werden belohnt. Auf die Sieger des Wettbewerbs warten Sachpreise im Gesamtwert von 10.000 Euro.


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