Radfahrer dürfen in diesen Straßen jetzt "andersrum"


Die Wolfenbütteler Stobenstraße dürfen Radfahrer schon seit einiger Zeit in beiden Richtungen befahren. Foto: Stadt Wolfenbüttel
Die Wolfenbütteler Stobenstraße dürfen Radfahrer schon seit einiger Zeit in beiden Richtungen befahren. Foto: Stadt Wolfenbüttel | Foto: Stadt Wolfenbüttel



Wolfenbüttel. Als Radfahrer entgegengesetzt der Einbahnstraße zu fahren ist schon fast normal geworden. In manchen Straßen ist dies erlaubt, in anderen nicht. "Verschiedene Studien belegen, dass es sicherer ist, Einbahnstraßen für die Fahrradfahrer offiziell in Gegenrichtung zu öffnen", erklärt die Wolfenbütteler Radverkehrsbeauftragte Valerie Dubiel. Daher sei die Öffnung von Einbahnstraßen seit 2009 eine "normale" verkehrsbehördliche Maßnahme.

In Wolfenbüttel werden im Sinne der Radverkehrsförderung, wie Valerie Dubiel mitteilt, immer wieder Einbahnstraßen geöffnet. In diesem Sommer kommen wieder einige Straßen dazu:

  • Der Anger

  • Ulmenweg

  • Ahornweg

  • Tannenweg

  • Kiefernweg

  • Fliederkehre

  • Am Atzumer Busch

  • Flotostraße

  • Dürerstraße südliches Teilstück

  • Kreuzstraße westliches Teilstück

  • Harztorwall im Bereich vor dem Katasteramt

  • Echternstraße


Um eine Einbahnstraße für den Radverkehr in Gegenrichtung öffnen zu dürfen, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein. So muss die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei 30 Stundenkilometern liegen. Und neben einer ausreichenden Straßenbreite, um gegebenenfalls ausweichen zu können, sollte auch die allgemeine Verkehrsführung übersichtlich sein. Außerdem muss an jeder Einmündung sowie am Beginn und Ende der Einbahnstraße das Zeichen 220 angebracht werden, um die anderen Verkehrsteilnehmer darauf hinzuweisen, dass Radfahrer die Straße in beiden Richtungen passieren dürfen.

Langzeitstudien belegen den Erfolg dieser Maßnahme. Laut Bundesanstalt für Straßenwesen kam es in über 80 Prozent der rund 670 untersuchten Einbahnstraßen innerhalb eines Betrachtungszeitraums von drei bis vier Jahren zu keinem Unfall. Mehr als einen Unfall gab es nur in drei Prozent. Auffällig: Es gibt mehr Unfälle in nicht geöffneten Einbahnstraßen, als in Geöffneten.

Um Wolfenbüttel im Sinne des Radverkehrskonzeptes fahrradfreundlicher zu gestalten, werden auch im Stadtgebiet nach und nach alle Einbahnstraßen geprüft und gegebenenfalls geöffnet. "So werden für Radfahrer, die ohnehin schon kurzen Wege in Wolfenbüttel noch kürzer und das Radfahren angenehmer", betont Dubiel.


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