Porträts eines Jahrhundertkünstlers


Günther Uecker und Michael Kluth (v.l.) während der Dreharbeiten zu „Huldigung an Hafez“, 2016.  Foto: Privat
Günther Uecker und Michael Kluth (v.l.) während der Dreharbeiten zu „Huldigung an Hafez“, 2016. Foto: Privat | Foto: Privat



Wolfenbüttel. Am Dienstag, 2. August, findet um 19 Uhr im Schloss Museum Wolfenbüttel eine Filmvorführung vom Filmregisseur Dr. Michael Kluth mit anschließender Diskussion zum Thema "Porträts des Jahrhundertkünstlers Günther Uecker" statt. Der Eintritt ist frei. Frauke Große vom Schloss Museum berichtet im Nachfolgenden darüber.

Im Sommer 2016 ist die Kunst Günther Ueckers in Norddeutschland gleichzeitig an drei Ausstellungsorten präsent. Das Staatliche Museum Schwerin eröffnete im Juli seinen neuen Anbau für zeitgenössische Kunst mit einer Werkschau Günther Ueckers. Zeitgleich zeigt die Kunsthalle Rostock Ueckers Ausstellung „Der geschundene Mensch“, die schon in über 40 Ländern gastierte. Das Schloss Museum Wolfenbüttel präsentiert noch bis zum 14. August Ueckers „Huldigung an Hafez“. In diesem Werkzyklus lässt Günther Uecker aus den Worten des persischen Dichters Hafez Farben werden - erstmalig werden diese Werke in Deutschland gezeigt. Der vor allem durch seine Nagelbilder zu Ruhm gelangte Günther Uecker (*1930) zählt zu den wenigen herausragenden deutschen Künstlern mit weltweiter Anerkennung. Werke des in Düsseldorf lebenden Malers und Objektkünstlers, der in Wendorf nahe Schwerin geboren wurde, befinden sich in den wichtigsten nationalen und internationalen Museen.

Mit Film begleitet


Seit über zwanzig Jahren begleitet der Filmregisseur Dr. Michael Kluth Günther Uecker mit der Kamera. Bisher sind 15 filmische Porträts verschiedener Arbeits- und Lebensphasen entstanden. Michael Kluth hat den Künstler nicht nur in seinem Düsseldorfer Atelier besucht und ihn bei der Arbeit gefilmt, sondern ihn auch bei seinen weltweiten Ausstellungen begleitet. In den Filmen werden immer wieder Brücken geschlagen vom Atelier in die Öffentlichkeit, vom Künstlerstatement zum kunstwissenschaftlichen Kommentar, vom Biografischen zu gesellschaftspolitischen Kontexten. Die Filme zeigen verschiedene Stationen und Werkgruppen und machen den Leitsatz Ueckers, dass Denken und Handeln eins sind, visuell nachvollziehbar.

Über den Filmregisseur


Dr. Michael Kluth studierte Slawistik, Philosophie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften in Hamburg und Wien, anschließend arbeitete er als Chefdramaturg am Staatstheater Darmstadt und an den Bühnen der Hansestadt Bremen. An der Universität in Köln lehrte er seit den späten 1970er Jahren im Bereich Film-Fernseh- und Theaterwissenschaften. Seit dieser Zeit arbeitete er auch als Autor von Filmen für das öffentlich-rechtliche Fernsehen (ARD, ZDF, ARTE). Porträts von Theater- und Kunstschaffenden sind von ihm realisiert worden, unter anderem über Bertolt Brecht, Heiner Müller und Claus Peymann. Kluths zentrales Thema heißt weiterhin „Günther Uecker“. Derzeitig entstehen verschiedene Filmprojekte mit Günther Uecker, unter anderem „Huldigung an Hafez“. Am 2. August präsentiert Dr. Michael Kluth Auszüge seiner Arbeit im Schloss Museum Wolfenbüttel. Gezeigt wird unter anderem sein Uecker-Porträt „Poesie der Destruktion“. Der Filmemacher Michael Kluth hat den Künstler in Vietnam und Japan, beim Gestalten des Andachtsraumes im Deutschen Bundestag in Berlin und in seinem Atelier in Düsseldorf beobachtet und erzählt gleichzeitig Ueckers Werk- und Lebensgeschichte. Ab 18 Uhr besteht die Möglichkeit, die Ausstellung „ Günther Uecker - Huldigung an Hafez“ im Schloss Museum Wolfenbüttel zu besuchen.


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