Perspektivwechsel mit Lessing: Erstes Lessingfestival startet

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Wolfenbüttel. Das erste Lessingfestival startet an diesem Donnerstag. Vom 21. April bis 13. Mai widmet sich die Stadt Gotthold Ephraim Lessings Leben, den Werken und der Wirkung. Zukünftig als Biennale geplant, rückt das Lessingfestival 2016 den Begriff der "Identität" unter dem Motto "… mit deinen eigenen Augen" in den Mittelpunkt. Pünktlich zu Beginn des Lessingfestivals startet auch das Festivalcafé am 21. April auf dem Theatervorplatz.

Für drei Wochen soll sich der öffentliche Raum Wolfenbüttels verändern. Mit Hilfe zahlreicher Kooperationspartner aus Wolfenbüttel und Braunschweig wird ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm geboten. Mit über 25 Programmpunkten, von Vorträgen und Lesungen, über Inszenierungen und Illuminationen, bis hin zur Vorstellung verschiedener Projekte, soll nicht nur das Leben und Wirken Gotthold Ephraim Lessings sichtbar gemacht, sondern auch die Gäste zu einem Perspektivenwechsel angeregt und die Ideen des Aufklärers mit den heutigen Problemen und Fragestellungen in Verbindung gebracht werden, so Alexandra Hupp. Noch immer führen Konflikte dazu, dass es zu kriegerischen Handlungen oder gar zum Zerfall ganzer Staaten komme, erklärt die Leiterin des Lessingtheaters. Das Festival soll mit Hilfe des Lessingwortes „…mit den eigenen Augen“ zur Mündigkeit und Unabhängigkeit beitragen und dazu ermutigen, die Perspektive zu wechseln, sein eigenes Urteil zu bilden und auch mal einen anderen Blick auf die Dinge zu wagen.

Das Programm


Den Auftakt am 21. April bildet „Schmerzliche Heimat“. Das Schauspiel entstand nach dem Buch von Semiya Simsek, der Tochter des ersten Opfers der rechtsterroristischen NSU.  Mit einem beeindruckenden Brückenschlag zwischen Orient und Okzident endet das erste Lessingfestival am 13. Mai 2016. Der Stummfilm „Nathan der Weise“ aus dem Jahre 1922 wird in einer rekonstruierten Fassung und in der Neuvertonung von Rabih Abou-Khalil im Lessingtheater zu erleben sein. Das Konzert mit dem Staatsorchester Braunschweig unter der Leitung von Sebastian Beckedorf ist ein seltenes Ereignis: Der 1922 entstandene – und lange verschollene – Stummfilm „Nathan der Weise“ von Manfred Noa ist bis heute die einzige Verfilmung des bedeutenden Lessing-Werkes.

Das komplette Programm finden Sie hier.

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