Patientenveranstaltung: Begleitung im Klinikum am Lebensende


Foto: Archiv/Raedlein
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Wolfenbüttel. Am Donnerstag, 26. Januar, lädt das Ethikkomitee des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel gemeinsam mit dessen Förderverein zu einer Patientenveranstaltung mit dem Titel "Begleitung im Klinikum am Lebensende" ein.


Dabei wird nicht nur die Arbeit des Ethikkomitees vorgestellt, sondern von verschiedenen Seiten die Begleitung im Krankenhaus am Lebensende unter medizinischen, ethischen, spirituellen sowie rechtlichen Aspekten beleuchtet. Die Veranstaltung findet im Konferenzzentrum des Klinikums (Saal 3) von 18 bis 19.30 Uhr statt. Eingeladen sind alle Interessierten. Der Eintritt ist frei.

Das Ethikkomitee des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel gibt für Patienten, deren Angehörige und Mitarbeiter des Klinikums Hilfestellung bei ethischen Fragestellungen. Dazu zählen akute ethische Probleme, wie beispielsweise ob die maschinelle Therapie bei einem schwer kranken Patienten reduziert werden kann. Es werden dann auch ethische Fallbesprechungen unter Einbeziehung aller Beteiligten durchgeführt, die möglichst im Konsens Empfehlungen für das weitere Vorgehen geben.

Im Ethikkomitee werden auch allgemeine gesellschaftliche Probleme mit medizinisch-ethischem Bezug diskutiert. Dazu zählt auch die Sterbehilfe. In den vergangenen Jahren gab es großes öffentliches Interesse an einem neuen Gesetz zur Sterbehilfe, welches vom Bundestag verabschiedet wurde. Letztlich wurde die geschäftsmäßige Sterbehilfe ebenso verboten wie entsprechende Vereine, wie sie zum Beispiel in der Schweiz existieren. Fast zeitgleich zum Gesetz zur Sterbehilfe wurde auch ein Hospiz- und Palliativgesetz verabschiedet, um die palliative Versorgung von Schwerstkranken zu verbessern.

Ethikstatut des Klinikums


Das Klinikum Wolfenbüttel hat ein Ethikstatut, in dem die ethischen Überzeugungen des Klinikums dargelegt sind. Darüber hinaus hat das Ethikkomitee des Klinikums eine eigene Position zum Thema Sterbehilfe und Palliativmedizin erarbeitet. Es betont darin den Respekt vor der Selbstbestimmung jedes Menschen, wozu sowohl das Recht zu Leben, als auch das Recht zu Sterben gehört. Das Ethikkomitee des Klinikums lehnt aktive oder geschäftsmäßige Sterbehilfe entschieden ab. Stattdessen spricht es sich für gelebte Sterbebegleitung aus, die im Klinikum Wolfenbüttel auch in Form stationärer Palliativmedizin und Schmerztherapie praktiziert wird. Das Klinikum fördert zudem die Kooperation mit der Hospizarbeit, um Würde und Lebensqualität von Schwerstkranken und Sterbenden zu unterstützen.

Neben den Vorträgen wird es im Rahmen der Patientenveranstaltung viel Raum zur Diskussion geben. Die Moderation übernimmt die Vorsitzende des Fördervereins, Dörthe Weddige-Degenhard. Referenten sind der Vorsitzende des Ethikkomitees des Klinikums Wolfenbüttel, Prof. Dr. Kinan Rifai, Florian Brennecke, Monika Reinke und Aria Schnabel, allesamt Pflegekräfte in der Palliativmedizin, Volkmar Schmuck, Seelsorger des Klinikums Wolfenbüttel, sowie die Direktorin des Wolfenbütteler Amtsgerichts, Bettina Niemuth.


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