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Neue Kooperation verbessert Behandlung von Schlaganfallpatienten

von Max Förster


Kooperation für eine bessere Behandlung von Schlaganfallpatienten. Von links: Marco Höbbel (Stationsleitung Intensivstation), Professor Dr. Karl Wessel (Chefarzt Neurologie Klinikum Braunschweig), Professor Dr. Dirk Hausmann (Chefarzt Innere Klinikum Wolfenbüttel), Sonja Blume (stellvertretende Leitung Physiotherapie), Nicole Lindner (Inhaberin get-Logo Wolfenbüttel) Foto: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Um die Behandlung von Schlaganfallpatienten zu verbessern, ziehen das Städtische Klinikum Wolfenbüttel, das Klinikum Braunschweig und das Allgemeine Krankenhaus Celle seit 1. Oktober an einem Strang. Mittels modernster Digitaltechnik und Telekommunikation ist es so möglich, neurologisches und praktisches Know-How miteinander zu kombinieren, um so frühzeitig gegen das Schlaganfallrisiko vorzugehen.

Über 1.500 Menschen sterben in der Braunschweiger Region jährlich an einem Schlaganfall, berichtet der Chefarzt der Neurologischen Klinik im städtischen Klinikum Braunschweig, Professor Dr. Karl Wessel. Dabei können durch die schnelle und richtige Diagnose und Therapie die negativen Folgen eines Schlaganfalles vermieden oder zumindest gering gehalten werden. Es sei wichtig, die Symptome zu erkennen und schnell zu handeln, so Professor Dr. Dirk Hausmann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin-Kardiologie am Städtischen Klinikum Wolfenbüttel.

Stroke Unit und Teleneurologie gewährleisten eine optimale Behandlung


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Professor Dr. Karl Wessel und Prof. Dr. Dirk Hausmann ziehen an einem Strang. Foto: Max Förster



In einer sogenannten "Stroke Unit", eine Spezialstation, die sich gezielt um Schlaganfallpatienten kümmert, können die Patienten rund um die Uhr beobachtet werden. Hier werden die Vitalwerte, wie Blutdruck, Puls, Temperatur oder Atemfrequenz, ständig kontrolliert und das ganz automatisch. Mit der zusätzlichen Einführung der Teleneurologie kann das Fachpersonal des Braunschweiger Klinikums beziehungsweise des Allgemeinen Krankenhaus Celle an der Behandlung eines Patienten im Wolfenbütteler Klinikum teilnehmen, ohne dabei vor Ort zu sein. Durch die Videoübertragung kann das Geschehen im Patientenzimmer quasi live miterlebt werden, sodass gemeinsam mit dem behandelnden Arzt die Untersuchung "online" durchgeführt werden kann.

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Die Qualität bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten lasse sich durch die Teleneurologie messbar verbessern, so Chefarzt Professor Dr. Karl Wessel. Foto:



Dies erspart wertvolle Zeit. Denn hier können mitunter wenige Stunden über Leben und Tod beziehungsweise über den möglichen Grad der Behinderung entscheiden. "Zeit ist Gehirn", verdeutlicht Professor Dr. Dirk Hausmann. Durch die angewandten Techniken und die Teleneurologie lässt sich die Qualität bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten messbar verbessern, verdeutlicht Professor Dr. Karl Wessel. Es gibt weniger Behinderungen und "im Einzelfall gelingt es, einen drohenden Schlaganfall zu verhindern", so Professor Dr. Karl Wessel. Auch Professor Dr. Dirk Hausmann freut sich über die gute Zusammenarbeit: "Ich bin froh über die Kooperation mit der Neurologie. Schlaganfälle können so vermieden und Therapien frühzeitig eingesetzt werden."

Neben Technik ist auch die Betreuung wichtig


In Hinblick auf die Betreuung hat sich hier ebenfalls etwas bewegt. Um die Behandlung zu optimieren wurden zwei feste Betten extra für Schlaganfallpatienten auf der Intensivstation errichtet. Zudem wurde eine Mitarbeiterin des Pflegepersonals zur Schlaganfallfachkraft weitergebildet, wie der Pflegedirektor Ralf Harmel mitteilte. Zudem ist es nicht nur das Zusammenwirken der Kliniken Wolfenbüttel, Braunschweig und Celle, sondern auch die Kooperation mit der neurologischen Gemeinschaftspraxis Wolfenbüttel und der Physiotherapie sowie den Logopäden von get-Logo, die eine optimale Versorgung der Schlaganfallpatienten vor Ort  gewährleistet, so Professor Dr. Dirk Hausmann. Mit den technischen Neuerungen entstehen natürlich auch Kosten für das Klinikum, aber in Anbetracht der besseren Versorgung der Patienten sei es das wert, betonte der Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Axel Burghardt.


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