Neue Ausstellung im Kunstverein: Sarah Mocks "Future Alchemy"

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Die Berliner Künstlerin Sarah Mock, hier vor dem Destillator, zeigt im Kunstverein Wolfenbüttel ihre Ausstellung "Future Alchemy". Fotos: Anke Donner
Die Berliner Künstlerin Sarah Mock, hier vor dem Destillator, zeigt im Kunstverein Wolfenbüttel ihre Ausstellung "Future Alchemy". Fotos: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Am Dienstag, den 25. April wird die Ausstellung »Future Alchemy« von Sarah Mock mit Videoarbeiten, Fotografien und einer Rauminstallation im Kunstverein Wolfenbüttel e.V. eröffnet. Die Einführung hält die Berliner Kunsthistorikerin und Kuratorin Sonja Longolius.


Die Kunst der Transformation, speziell das historische Feld der Alchemie verbindet die 33-jährige in Berlin lebende Künstlerin in ihrer ortsspezifischen Installation mit einem wesentlichen, wenn nicht dem Grundgefühl unserer Zeit: Der Angst. Wir haben Angst vor der Vergänglichkeit, dem Tod, dem nicht voll ausgelebten Leben, der „Überfremdung“, dem Verlust der Unbeschwertheit, Angst vor dem Verlust des Lebensstandards, des Arbeitsplatzes und des Partners - aber auch Bindungsängste, Angst, etwas zu verpassen, abgewiesen zu werden, existentielle Ängste, auch Luxus-Sorgen. Angst hat etwas Ansteckendes. Angst ist ein Wirtschaftsfaktor, wird in Profit umgewandelt.

Ängste umwandeln


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Sarah Mock zeigt den alten Tressor, in dem die Besucher ihre Ängste verschließen können. Foto: Anke Donner



Sarah Mock arbeitet mit einer übersteigerten Weiterentwicklung dieser Ängste. Der historische Tresorraum des Bankhaus Fink im Prinzenpalais wird zum Ort des Austauschs von Ängsten der Besucher, die dann mittels einer Art Versuchslabor symbolisch den Prozess einer surrealen-alchemistischen Umwandlung in eine kostbare Substanz erfahren - die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion verschwimmt. Hier sind also die Besucher gefragt. Sie können ihre Ängste auf Zetteln notieren und in einem der Tresorfächer verschwinden lassen. Gleichzeitig können sie Ängste der anderen Besucher herausnehmen und im Destillator umwandeln. "Was dabei herauskommt, wissen wir nicht", erklärt Sarah Mock.

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Die sieben Fotografie sind in Wolfenbüttel entstanden. Unter anderem in der Herzog August Bibliothek und im Tresorraum des Prinzenpalais. Foto: Anke DOnner



Premiere feiern im Kunstverein Wolfenbüttel auch Fotografien sowie eine Videoarbeit der Künstlerin, die jüngst im Prinzenpalais wie in der Herzog August Bibliothek, die einen reichen Fundus an Quellen zur Alchemie besitzt, entstanden sind. Mocks kulturhistorische Untersuchungen spannen in ungemein frischer, moderner Weise einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart, die zudem noch mit ihren früheren Überlegungen zur fiktiven dystopischen Zukunft der Menschheit vor ihrem Untergang verbunden werden. Im Rahmen der Ausstellung von Sarah Mock, die unter anderem im November 2016 mit dem Pfalzpreis für Bildende Kunst des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden ist, wird es ein spannendes Vermittlungsprogramm, beispielsweise den Videoworkshop »Visions« für Jugendliche, geben.

Begleitprogramm zur Ausstellung


Die Ausstellung ist vom 26. April bis zum 28. Mai 2017 montags bis freitags von 16 bis 18 Uhr und samstags und sonntags von 11 bis 13 Uhr, sowie nach Vereinbarung zusehen. Zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm. So können sich Schüler und Pädagogen zu einem Videoworkshop anmelden. Der Workshop für Schüler ist am 13.Mai von 11 bis 18 Uhr, der für Pädagogen am 29. Mai von 18 bis 21 Uhr und am 30. Mai von 16 bis 20 Uhr. Bei den Workshops wird um eine vorherige Anmeldung per Mail an kontakt@kunverein-wf.de. Am Sonntag den 14. Mai zeigen Sarah Mock und ihr Partner Bongjun Oh eine "Future Alchemy Kochperformance und Screening".Zudem findet am 28. Mai um 11.30 Uhr ein Künstlergespräch mit Sarah Mock und ihrem Vater, dem Psychiater Dr. Jörg Mock-Bernard statt.

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Sarah Mock zeigt Angst in Beuteln. Foto: Anke Donner


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