Narkosemittel geht aus - Auch Städtisches Klinikum betroffen

von Christina Ecker


Das Städtische Klinikum Wolfenbüttel hat allerdings gute Alternativen. Foto: Marc Angerstein
Das Städtische Klinikum Wolfenbüttel hat allerdings gute Alternativen. Foto: Marc Angerstein | Foto: Marc Angerstein

Wolfenbüttel. Deutschlandweit geht in Kliniken und Krankenhäusern das Narkosemittel Remifentanil zur Neige. Auch das Städtische Klinikum Wolfenbüttel ist betroffen.


Bei dem auch von dem Bundesministerium für Gesundheit thematisierten Engpass, handelt es sich im Wesentlichen um ein Präparat, das hauptsächlich bei ambulanten Operationen und Kindern eingesetzt wird. Obwohl auch das Städtische Klinikum Wolfenbüttel davon betroffen ist, nutzt man hier bei den genannten Operationen geeignete Ausweichpräparate, so dass der momentane Engpass keine Konsequenzen hat.Entsprechend müssen sich Patienten also nicht sorgen.

Alternative Mittel im Klinikum Wolfenbüttel


Dr. Roland Diesel, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesie, erklärte gegenüber regionalHeute.de:„Remifentanil ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Opioide und wird als analgetische - also schmerzstillende - Komponente bei Allgemeinanästhesien eingesetzt. Die Substanz zeichnet sich durch eine kurze Wirkdauer und damit einer guten Steuerbarkeit aus. Aus diesem Grund wird sie vor allem von ambulant tätigen Anästhesisten bevorzugt eingesetzt. Darüber hinaus stehen dem Narkosearzt aber auch andere Opioide wie beispielsweiseAlfentanil, Sufentanil und Fentanyl zur Verfügung, die unter Berücksichtigung ihrer pharmakologischen Eigenschaften eine ebenso sichere Narkoseführung erlauben." Weiter verfügedas Klinikum Wolfenbüttel über moderne Anästhesiekonzepte, bei denen Remifentanil regulär nur bei einigen wenigen operativen Eingriffen zum Einsatz käme. „Die Auswahl des Opioids, daswir zur Narkose verwenden, wird individuell an den Patienten und die Art der Operation angepasst. So profitieren unsere Patienten gerade bei großen, orthopädischen Operationen von einer Substanz mit längerer Wirkdauer wie zum Beispiel dem Sufentanil. Durch Verwendung dieses Opioids erreichen wir weitgehende Schmerzfreiheit, auch unmittelbar nach einer großen Operation", erläuterte Diesel weiter.

Keine Gefahr für Patienten


Wichtig für Patienten sei, dass es bezüglich der Patientensicherheit bei korrekter Anwendung keinerlei Unterschiede zwischen den verschiedenen Substanzen gäbe. „Ein wesentlicher Faktor hierbei ist die postoperative Überwachung der Patienten. Hierbei richten wir uns stringent nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin und können die Einhaltung der geforderten Standards zu jeder Zeit gewährleisten", schließt Diesel.

Dem Städtischen Klinikum liegen im Übrigen derzeit keine konkreten Informationen zu den Hintergründen des aktuellen Lieferengpasses von Remifentanil vor. Zusammenfassend ist vor allem wichtig, dass die Patientenversorgung dadurch nicht beeinträchtigt ist.


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