Nach Balkon-Unglück: Wurde beim Bau gepfuscht?

von Max Förster


Balkon-Unglück: Gutachten soll Licht ins Dunkel bringen. Foto: Jan Borner
Balkon-Unglück: Gutachten soll Licht ins Dunkel bringen. Foto: Jan Borner | Foto: Jan Borner



Wolfenbüttel. Am späten Abend des 16. April riss ein abgeknickter Balkon neun Menschen in die Tiefe (regionalHeute.de berichtete). Nun soll ein Gutachten, das Ende dieser Woche fertiggestellt werden soll, klären, wie es dazu kommen konnte. Der von der Polizei beauftragte Gutachter Christian Scholz erklärte gegenüber dem NDR, dass es sich wohl um Baupfusch handeln könnte.

Zunächst sei man davon ausgegangen, dass es sich um morsche Holzträger handelte, die den Balkon zum Absturz gebracht haben (regionalHeute.de berichtete). Zwar sehe der Gutachter dies weiterhin als einen Grund, warum der Balkon samt der neun Menschen in die Tiefe stürzte, aber nach neuesten Erkenntnissen werde vermutet, dass bei der Konstruktion gepfuscht und der Bau zumindest in Teilen nicht so ausgeführt worden sein könnte, wie in der Statik vorgesehen, heißt es in einem Bericht des NDR. Das vollständige Gutachten solle dann Ende der Woche fertiggestellt sein und genaue Informationen liefern.

Zudem teilte die Stadt Wolfenbüttel auf Anfrage unserer Online-Tageszeitung mit, dass eine Nutzung des gegenüberliegenden Balkons, der ebenfalls gutachtlich untersucht werden soll, weiterhin noch untersagt ist, bis nachgewiesen werden kann, dass dieser Balkon standsicher ist. Eine zeitnahe Überprüfung könne auch durch die Stadt nicht vorangetrieben werden, da durch diese Nutzungsuntersagung keine Gefahr mehr für die Öffentliche Sicherheit und Ordnung bestehe, so Thorsten Raedlein, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt. Sollten die Eigentümer der Bauaufsicht keinen positiven Nachweis der Standsicherheit vorlegen, bleibt der Balkon weiterhin gesperrt.

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