Lies übergibt Förderbescheid an Chemienetzwerk Harz


Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies übergab am Montagvormittag den  Förderbescheid an das Chemienetzwerk Harz. Fotos: Landkreis Goslar
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies übergab am Montagvormittag den Förderbescheid an das Chemienetzwerk Harz. Fotos: Landkreis Goslar | Foto: Landkreis Goslar



Goslar. Mit der Übergabe des Förderbescheids in Höhe von rund 200.000 Euro durch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies kann das „Chemienetzwerk Harz“ ab dem heutigen Tag seine Arbeit aufnehmen.

Für die projektbeteiligten Unternehmen sind das ausgesprochen gute Nachrichten, denn mit der Bereitstellung der Fördermittel ist der benötigte Finanzbedarf des Innovationsnetzwerkes in Höhe von 500.000 Euro für den Zeitraum von zunächst drei Jahren bis einschließlich 2018 gesichert. 255.000 Euro steuern die beteiligten Unternehmen bei, der Landkreis Goslar wird das Netzwerk mit einer Gesamtsumme von 45.000 Euro unterstützen. Landrat Thomas Brych, der ein glühender Verfechter der Netzwerkidee ist, zeigt sich überzeugt, dass die ambitionierten Ziele erreicht werden können: „Die in unserem Landkreis ansässigen Unternehmen der chemischen Grundstoffindustrie sind für die wirtschaftliche Ausrichtung und Weiterentwicklung der Region von strategischer Bedeutung. Ich bin zuversichtlich, dass die vom Netzwerk erhofften Ziele auch tatsächlich umgesetzt werden können.“

Kompetenzen bündeln


Robin Kohlhoff von der Chemitas GmbH, Netzwerk-Vorsitzender und verantwortlicher Projektmanager der Kooperation, weiß um die Chancen des Vorhabens und setzt auf eine nachhaltige Imageförderung des Landkreises Goslar als Standort der Chemieindustrie. „Nur gemeinsam sind wir stark. Deshalb ist es wichtig, die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln, Arbeitsplätze zu sichern, zu schaffen und den Landkreis Goslar als attraktiven und innovativen Wirtschaftsstandort zu vermarkten“, so Robin Kohlhoff. Als entscheidend für eine erfolgreiche Zukunft bewertet Kohlhoff dabei die Etablierung des Verbundes als Innovationsnetzwerk, was sich auch in der Einrichtung eines Wissenschaftsvorstandes widerspiegelt: „Die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft ist uns ein wichtiges Anliegen. Einerseits müssen wir über kooperative Ansätze und in enger Zusammenarbeit mit der TU Clausthal neue technologische Verfahren und Produkte entwickeln, um darüber neue Märkte zu erschließen. Hier können Themen, wie die Entwicklung energieeffizienter Verfahren zur Gewinnung von chemischen Grundstoffen oder Materialentwicklungen für stoffliche und chemische Energiespeicher für eine Reihe von Netzwerkpartnern interessant sein. Anderseits gilt es selbstverständlich aber auch, die operative Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen zu stärken und auszubauen, um darüber Effizienzsteigerungen zu erzielen.“

Kohlhoff und seine Mitstreiter denken dabei unter anderem an Themen wie Fachkräftetausch zwischen den Unternehmen, die Organisation einer betriebsübergreifenden Ausbildung, Kooperation bei unternehmensnahen Dienstleistungen oder auch den Aufbau eines gemeinsamen Fachkräftemarketings. Lobende Worte findet der Netzwerk-Vorsitzende auch für das Engagement von Landrat Thomas Brych. „Der Landrat hat sich wirklich stark für unsere Interessen eingesetzt, das Potenzial des Netzwerkes erkannt und dessen Umsetzung von Beginn an gefördert“, so Robin Kohlhoff.

Lobende Worte vom Wirtschaftsminister


Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies fand bei der Übergabe des Förderbescheids anerkennende Worte für den Kooperationswillen der beteiligten Unternehmen und begrüßt die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft: „Netzwerke stärken die Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Durch die Vernetzung der Akteure in der Region und darüber hinaus sowie das Ziel gemeinsamer Innovationstätigkeit ist heute eine gute Grundlage geschaffen worden, die wirtschaftliche Entwicklung der Chemiebranche in Niedersachsen voranzutreiben.“ Ab heute wird auch Wiebke Bischoff ihren neuen Job als Managerin des Chemienetzwerkes antreten. Bischoffs Aufgaben sind vielfältig und umfassen unter anderem die Betreuung der Projektgruppen, die Sicherstellung der nachhaltigen Finanzierung des Vereins, die Organisation der Arbeitsteilung und Steuerung des Kooperationsprozesses sowie die aktive Suche und Gewinnung potentieller Netzwerkpartner. Zeitnah soll Bischoff für die Erledigung ihrer Aufgaben noch eine Assistenz zur Seite gestellt bekommen.

Bei der Weichenstellung für das „Chemienetzwerk Harz“ war neben den Initiatoren (u.a. H.C. Starck, Chemitas und Rockwood Lithium) auch die WiReGo (Wirtschaftsförderung Region Goslar GmbH & Co. KG) frühzeitig beteiligt.
WiReGo-Geschäftsführer Dr. Jörg Aßmann brachte die Chance auf Förderung ins Spiel, als sich durch eine Ankündigung des Landes Niedersachsen abzeichnete, die Förderung von Innovationsnetzwerken in der aktuellen EU-Förderperiode wieder aufleben zu lassen. „Als uns die Nachricht des Landes erreichte, war viel Vorleistung gefragt“, so Dr. Aßmann, „denn die neue Förderrichtlinie sieht nur noch in Ausnahmefällen eine Förderung neuer Netzwerke vor. Unsere Bemühungen sind aber letztlich von Erfolg gekrönt, wie sich am heutigen Besuch von Wirtschaftsminister Olaf Lies zeigt.“


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