Kürzere Schonzeit soll Wildunfälle senken

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Mit einer Verkürzung der Schonzeit sollen Wildunfälle gesenkt werden. Foto: Pixabay
Mit einer Verkürzung der Schonzeit sollen Wildunfälle gesenkt werden. Foto: Pixabay | Foto: Pixabay

Landkreis. In seiner nächsten Sitzung am 6. Februar soll der Kreistag Wolfenbüttel entscheiden, ob die Schonzeit für Wildtiere herabgesetzt werden soll. Damit wolle man das erhöhte Risiko von Wildunfälle senken.


Die Schonzeit für Rehwild, Rehböcke aller Altersklassen und Schmalrehe soll vom1. April bis zum 30. April aufgehoben werden. Die Änderung soll für die kommenden drei Jahre in Kraft treten. Derzeit besteht per Gesetz die Schonzeit für ;Rehböcke vom 1. Februar bis 30. April und für Schmalrehe vom 1. Februar bis 30. April, sowie vom 1. Juni bis 31. August.

Die Wildunfallzahlen im Straßenverkehr des Landkreises Wolfenbüttel würden seit einigen Jahren stetig ansteigen, teilte die Landkreisverwaltung in der Vorlage mit und verweist auf die Unfallstatistik des Polizeikommissariats Wolfenbüttel. Diese zeige, dass die Anzahl der Wildunfälle von 487 im Jahr 2014 auf 582 im Jahr 2015 angestiegen sei. Außerorts machen Wildunfälle rund 50 Prozent aller im Landkreis Wolfenbüttel registrierten Verkehrsunfälle aus. Rehwild wiederum ist an etwa 75 Prozent aller Wildunfälle beteiligt.

Aufgrund dieser Zahlen wurde in der Versammlung des Jagdbeirates vom 22. April 2015 einstimmig beschlossen, zur Verminderung der Wildunfallzahlen dem Kreistag den Antrag vorzulegen, die Schonzeit für Rehwild zu verkürzen. Diese Vorgehensweise werde innerhalb der Jägerschaft als geeignetes Instrument angesehen und auch in anderen Jagdkreisen praktiziert, heißt es in der Begründung. Rehwild darf in den jeweiligen Revieren nur nach einem von der Jagdbehördegenehmigten Abschussplan bejagt werden. Mit der vom Jagdbeirat beantragten Maßnahme soll nicht mehr Rehwild gejagt werden; mit der Bejagung soll vielmehr zu einem früheren Zeitpunkt an den Wildunfallschwerpunkten begonnen werden.

Erfolg in den Nachbarstädten


Die Stadt Salzgitter und der Landkreis Hildesheim hätten mit dieser Maßnahme bereits die Unfallzahlen erfolgreich mindern können. Das Polizeikommissariat Wolfenbüttel, das diese Maßnahme ebenfalls befürworte, und der Jagdbeirat wollen die Wildunfallzahlen im Straßenverkehr in enger Zusammenarbeit überwachen. Dazu wird auch ausgewertet, inwieweit sich die vorgeschlagene Verkürzung der Schonzeit für Rehwild auf die Wildunfallzahlen auswirkt. Der Kreisausschuss wird dazu jährlich unterrichtet.


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