Kreis erhält 20.000 Euro Fördermittel für Gewässerentwicklung


Landrätin Christiana Steinbrügge, Referatsleiterin Cornelia Scupin ( Niedersächsisches Umweltministerium), Michael Petrick (Gemeinde Schladen-Werla) und Hans-Jürgen Wiechens (Ortsbürgermeister Gemeinde Schladen)
bei der Übergabe des Förderbescheides für das Projekt Weddebach (von links). Foto: Landkreis
Landrätin Christiana Steinbrügge, Referatsleiterin Cornelia Scupin ( Niedersächsisches Umweltministerium), Michael Petrick (Gemeinde Schladen-Werla) und Hans-Jürgen Wiechens (Ortsbürgermeister Gemeinde Schladen) bei der Übergabe des Förderbescheides für das Projekt Weddebach (von links). Foto: Landkreis

Region. Freudige Gesichter gab es bei der Übergabe der beiden Förderbescheide in Beuchte. Landrätin Christiana Steinbrügge konnte nun die Förderbesheide entgegennehmen, die die Gewässerentwicklungsmaßnahmen an Hahnenbeek und Weddebach unterstützen sollen. 20.000 Euro schießt das Land dazu.


„Wir haben für diese beiden Maßnahmen an unseren Gewässern Zuwendungen von über 200.000 Euro einwerben können. Das freut uns sehr, schont es doch einerseits die kommunalen Haushalte und zeigt andererseits die hohe Bedeutung dieser Gewässerentwicklungsmaßnahmen an Hahnenbeek und Weddebach“, sagt Landrätin Christiana Steinbrügge, als sie die Förderbescheide von Cornelia Scupin, Referatsleiterin im Umweltministerium in Hannover, entgegennimmt. „Die Gewässerentwicklung dient der Natur und den Menschen der Region. Das machen diese beiden Projekte im nördlichen Harzvorland deutlich.“ Mit der Fördermittelzusage des Landes Niedersachsen sei der Startschuss für diese beiden Projekte erfolgt, in denen der Landkreis, die Kommunen, die Realverbände und der Wasserverband Peine als Koordinator eng zusammenarbeiten.

Im Zentrum der beiden Projekte steht, die Gewässer und ihre Auen wieder naturnäher herzustellen und, ganz im Sinne des Hochwasserschutzes, dem Wasser mehr Platz zu schaffen. Begrünung dient der Böschungssicherung und als Schattenspender für die Fauna. Diese naturnahe Umgestaltung wird aber auch zu einem neuen Umwelterlebnis am Gewässer führen, somit ist es auch für die Menschen der Region ein kultureller Faktor. Beides sind Bestandteile der Förderrichtlinie „Landschaftswerte“ zur Aufwertung des niedersächsischen Natur- und Kulturerbes sowie der Biologischen Vielfalt, aus der nun Mittel in den Landkreis fließen.

„Bei diesen beiden Projekten hat sich die intensive Netzwerkpflege ausgezahlt, auf die wir im Rahmen der Flussgebietspartnerschaft Nördliches Harzvorland viel Wert legen. Sie bringt alle Beteiligten früh zusammen und sorgt damit für einen guten Informationsfluss, ein hohes Maß an Verständnis für die jeweiligen Positionen und zielorientierte Lösungsansätze“, sagt Beatrice Kausch vom Wasserverband Peine. Die Ingenieurin betreut im Rahmen der Flussgebietspartnerschaft Nördliches Harzvorland diese Maßnahmen. Mit der Gewässerentwicklung werden den Erfahrungswerten gemäß auch positive Effekte für den Hochwasserschutz gesichert.

Wiederherstellung naturnaher Gewässerstruktur der Hahnenbeek


In Bornum ist der Flusslauf stark vom Menschen verändert worden: In den 70er Jahren wurden etwa Betonrohrhalbschalen eingebaut. Das führte zu einer Vertiefung des Profils unterhalb der Ortschaft mit steilen Böschungen und teilweisen Abbrüchen. Teilweise ähnelt der Flusslauf eher einem kleinen Kanal. Im Rahmen des Projekts sollen die Betonbauelemente entfernt und das Gewässerprofil innerörtlich aufgeweitet werden. Die Sohle soll durch gezielte Kiesschüttungen angehoben und eine natürliche Sohlequalität erreicht werden. Zudem wird eine sogenannte Berme, also ein horizontaler Absatz, zum Hochwasserschutz eingebaut. Außerhalb der Ortschaft wird ein fünf Meter breiter Gewässerentwicklungsstreifen dem Wasser mehr Raum geben. Bisher begrenzen hier Felder und ein Weg den Flussverlauf. Zudem wird auch hier außerhalb des Orts die Sohle teilweise angehoben, um die hydraulische Verbindung mit der Aue wieder zu gewährleisten. Für das Projekt sind 174.400 Euro angesetzt, von denen nun 65 Prozent durch Zuwendungen des Landes getragen werden.

Gewässerentwicklungsstreifen für den Weddebach in Beuchte


Der Weddebach bei Beuchte ist ebenfalls stark von Menschen verändert worden: Im 19. Jahrhundert wurde er begradigt und ausgebaut. Das führt zu Tiefenerosion und Böschungsabbrüchen, bis heute. Zudem ist eine Ausbreitung durch einen parallel führenden Wirtschaftsweg nicht möglich. Deshalb soll nun ein zehn Meter breiter Gewässerentwicklungs¬streifen entstehen, dazu wird ein Weg umverlegt. Damit kann das Profil verändert, die Tiefenerosion gestoppt und eine Anbindung an die Aue möglich werden. Querriegel sollen für eine Sohlenanhebung und Stabilisierung sorgen, diese wird mit einer Profilerweiterung des Bachs einhergehen. Eine auetypische Bepflanzung soll den Lebensraum attraktiver gestalten und zur Böschungsbefestigung dienen. Rund 139.000 Euro haben die Planer nur für den Gewässerentwicklungsstreifen als Teil des Gesamtprojekts am Weddebach in der Gemarkung Beuchte angesetzt. „Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten wird sicherlich in der nun folgenden Umsetzungsphase fortgesetzt“, blickt Landrätin Steinbrügge voraus. 2017 erfolgen Planungs¬vor-arbeiten, 2018 sollen die Baumaßnahmen nach dem Willen aller Beteiligten an beiden Gewässern erfolgen.


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