Kompetenzverbund Kulturelle Integration nimmt Arbeit auf


An der Bundesakademie für kulturelle Bildung hat sich der Kompetenzverbund Kulturelle Integration und Wissenstransfer, kurz KIWit, gegründet. Foto: Anke Donner
An der Bundesakademie für kulturelle Bildung hat sich der Kompetenzverbund Kulturelle Integration und Wissenstransfer, kurz KIWit, gegründet. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)

Wolfenbüttel. Wie lässt sich Diversität in Kunst und Kultur fördern? Was braucht es zur Weiterentwicklung von institutionellen Strukturen und individuellen Handlungsweisen? Diesen und weiteren Fragen wird sich der neu gegründete Kompetenzverbund Kulturelle Integration und Wissenstransfer – kurz KIWit – stellen und praktische Lösungsansätze finden.


Der Verbund vereint die Expertise der Bundesakademie Wolfenbüttel, des Bundesverbands Netzwerke von Migrantenorganisationen (NeMO), des Hauses der Kulturen der Welt, des netzwerk junge ohren und der Stiftung Genshagen und hat im Herbst seine Arbeit aufgenommen. Das Ziel ist es, im kritischen Austausch von Kunstschaffenden und -vermittler, Forscher, Unternehmer, Politiker, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Kultureinrichtungen sowie -administration ein systematisches Konzept der Qualitätsentwicklung und -sicherung zu erarbeiten.

KIWit möchte zudem bereits existierende Initiativen sichtbar machen und einen bundesweiten Austausch fördern. Dazu wird der Verbund in Kooperation mit weiteren Praxispartner deutschlandweit Workshops, Fortbildungen, Dialogveranstaltungen und künstlerische Labors durchführen. Der Kompetenzverbund KIWit wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss. Foto: BA Wolfenbüttel, 10.06.2014



»Die KIWit-Mitglieder betrachten Teilhabe an Kunst und Kultur als wichtigen Baustein einer zeitgemäßen Einwanderungsgesellschaft und wollen deshalb diversitätsbewusstes Handeln von Einzelakteur und Institutionen fördern«, sagt Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Direktorin der Bundesakademie. Für dieses Projekt hat die Fort- und Weiterbildungseinrichtung für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel zwei neue Stellen schaffen können. Der Musikwissenschaftler und Kulturmanager Lukas Bergmann wird den Verbund als Projektmanager koordinieren. Die inhaltliche Konzeption der Qualifizierungsmaßnahmen übernimmt die Kulturwissenschaftlerin und Musikvermittlerin Gerda Maiwald als Projektreferentin.

Fünf Verbundpartner stellen sich der komplexen Herausforderung mit ihren vielseitigen Kompetenzen
Die Bundesakademie Wolfenbüttel bietet diversitätsorientierte Weiterbildung und Beratung für Multiplikator und bundesgeförderte Kultureinrichtungen an und koordiniert darüber hinaus alle Aktivitäten von KIWit. Die an das Haus der Kulturen der Welt angebundene Onlineplattform »Kultur öffnet Welten« versteht sich als Forum, welches Transformationsprozesse in der kulturellen Praxis kritisch reflektiert und diversitätsorientierte Kulturakteur_innen sichtbar macht. Das netzwerk junge ohren speist Wissen von zivilgesellschaftlichen und kulturellen Initiativen in den Verbund ein, insbesondere der Teilnehmer_innen von »Kultur öffnet Welten«. Es verfolgt das Ziel, unter anderem durch Konferenzformate, künstlerische Praxis diskriminierungsfrei und gleichberechtigt zu gestalten. Grenzüberschreitende, europäische Impulse werden von der Stiftung Genshagen aufgenommen und weitergegeben. Die Stiftung versteht sich als künstlerisches Labor für und mit Leitungspersonal und Entscheider aus Kultur und Wirtschaft und baut ihre Arbeit am Netzwerk Kulturelle Bildung und Integration weiter aus. Der Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen (NeMO) bündelt post- und migrantische Perspektiven und Akteur der Stadtgesellschaft und sichert damit den Transfer diversitätsorientierter Kompetenzen und Standards für unsere Einwanderungsgesellschaft.

Die Onlineplattform www.kultur-oeffnet-welten.de ist Teil des Kompetenzverbundes KIWit. Sie bietet denjenigen Kulturschaffenden und Institutionen eine Plattform, für die kulturelle Teilhabe ein grundlegendes Anliegen ist. Gemeint ist damit eine bewusste Planung, Umsetzung und Vermittlung kultureller Angebote für Menschen aller Altersgruppen, unabhängig von ihrer sozialen Lage, einer Beeinträchtigung oder ihrer ethnischen Herkunft.


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