Klassizistische Architektur im Heimathaus Alte Mühle


Jochen Buchholz führte durch den 2. Winterabend des Heimathauses. Foto: privat
Jochen Buchholz führte durch den 2. Winterabend des Heimathauses. Foto: privat | Foto: privat

Schladen. Zum 2. Winterabend hatte das Heimathaus Alte Mühle den 1. Vorsitzende des Fördervereins Leo von Klenze Museum, Jochen Buchholz, eingeladen. Er zeigte in seinen Bildern die Besonderheiten der Architektur im Klassizismus.


Zunächst stellte Buchholz die drei großen klassizistischen Architekten biographisch vor: Leo von Klenze (1784-1864), geboren in Schladen, der als Norddeutscher aber in Bayern und St. Petersburg wirkte, den „Preußen“ Karl Friedrich Schinkel (1781-1841), geboren in der Fontanestadt Neuruppin, welcher fast ausschließlich in seiner Heimatregion Berlin und Brandenburg arbeitete, sowie den "Diepholzer" Georg Moller (1784-1852), der bei dem dortigen Großherzog in Darmstadt (Südhessen) seine Wirkungsstätte fand.

Zwei international anerkannte Persönlichkeiten


Klenze und Schinkel waren nicht nur Architekten, deren zahlreiche öffentliche und private Bauten, Palais und Museen den jeweiligen Städten zu einer völlig neuen Identität verhalfen, sondern sie wurden auch beide zu international anerkannten Persönlichkeiten, nicht zuletzt wegen ihrer Verbindung mit den Herrscherhäusern Preußens und Bayerns. Auch waren Schinkel und Klenze sehr begabt in der malerischen Darstellung von Landschaft, Topographie und Architektur. Beide verfassten laufend Schriften über die Baukunst - ein Thema, das sie mit tiefer Hingabe und hohen intellektuellen Ideen verfolgten. Ferner waren beide darauf bedacht, ihre eigenen Arbeiten in den Vordergrund zu stellen.

Nach der Abdankung von Napoleon Bonaparte und begünstigt durch die französischen Reparationszahlungen konnte Schinkel in Berlin bedeutende Bauten verwirklichen, wie die Neue Wache, das Schauspielhaus und das Alte Museum.

Kenner der griechischen Antike


Klenze hatte, als hervorragender Kenner der griechischen Antike, Zeichnungen für einen möglichen Umbau der griechischen Hauptstadt Athen geschaffen. Sein erstes Gebäude aber war, was uns auch räumlich am Nächsten liegt, das Hoftheater auf der Wilhelmshöhe in Kassel. Er schuf u.a. ferner die Walhalla bei Regensburg, die Befreiungshalle bei Kelheim, in München z.B. die Glyptothek und das Leuchtenberg Palais, sowie die Neue Eremitage in St. Petersburg.

Nach dem Vortrag bewunderten einige Besucher die architektonischen Entwürfe von Leo von Klenze, einer Sammlung aus dem Fundus des Heimathauses, und ließen bei Käsespießen und Glühwein den Abend ausklingen.


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