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Kinokritik „Fluch der Karibik 5": Filmreihe wieder auf Kurs

Mit den echten Johnny Depp und Javier Bardem konnte regionalHeute.de im CineStar leider nicht sprechen. Dafür aber mit ein paar Kinobesuchern. Foto: Disney/Archiv. Kritik: Nick Wenkel
Mit den echten Johnny Depp und Javier Bardem konnte regionalHeute.de im CineStar leider nicht sprechen. Dafür aber mit ein paar Kinobesuchern. Foto: Disney/Archiv. Kritik: Nick Wenkel

Wolfenbüttel. Seit dieser Woche läuft „Fluch der Karibik: Salazars Rache" im CineStar in Wolfenbüttel. Nach dem grandiosen ersten Teil und den ernüchternden drei Fortsetzungen, scheint die Filmreihe durch den fünften Teil nun aber wieder auf Kurs zu sein. Warum erfahrt ihr in der regionalHeute.de-Kinokritik.

Einmal mehr hat sich der Schicksalswind misslich gegen Jack Sparrow (Johnny Depp) gedreht und mordshungrige Geister-Matrosen, die dem berüchtigten „Teufels-Dreieck“ entkommen sind, sollen jeden Piraten auf hoher See töten – ganz oben auf ihrer Liste steht: Jack! Sein alter Erzfeind, der furchteinflößende Captain Salazar (Javier Bardem) führt die Bande an und jagt Jack Sparrow unerbittlich. Jacks einzige Überlebenschance besteht darin, den legendären „Dreizack des Poseidon“ zu finden, ein mächtiges Artefakt, das seinem Besitzer völlige Kontrolle über die Meere verleiht. Die Jagd nach dem Dreizack zwingt den legendären Captain dazu, ein spannungsgeladenes Bündnis mit der ebenso brillanten wie schönen Sterndeuterin Carina Smyth (Kaya Scodelario) und dem eigenwilligen jungen Royal Navy Matrosen Henry (Brenton Thwaites) einzugehen. Am Steuer seines arg gebeutelten kleinen Schiffs „Dying Gull“ stürzt sich Captain Jack todesmutig wie eh und je in den stürmischen Überlebenskampf gegen seinen immer noch mächtigsten und wohl auch bösartigsten Feind, dem er sich je stellen musste.

https://www.youtube.com/watch?v=n6SsXCZALAo

Kritik:


Dass die vierte Fortsetzungeiner Filmreihe, das Franchise wieder auf Kurs bringt, klingt eher nach einem Piraten-Märchen. Doch im Fall von „Fluch der Karibik" kann man das so unterstreichen. Der erste Teil überraschte vor knapp 14 Jahren nicht nur Kino-Fans, weil er äußerst gelungen war, sondern brachte Johnny Depp gleichzeitig auch zu seiner Paraderolle, die er noch in vier weiteren Filmen so verkörpern sollte. Teil zwei bis vier verloren von Film zu Filmimmer mehr an Originalität und Spaß. Obwohl „Salazars Rache" nicht viel anders macht, als die vorherigen Ableger, so ist er aber durch die neuen Hauptcharaktere, und vor allem durch die vergleichsweise spannende Handlung, deutlich sehenswerter als die vorherigen Teile. Spätestens wenn der Fluch-der-Karibik-Soundtrack dem Kinobesucher um die Ohren haut, sollte jede Skepsis fürs Erste von Bord sein.

Das sagen die Kinobesucher:


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Frischer Wind für die Segel


Johnny Depp wurde in seinen letzten Filmen besonders kritisch betrachtet. Immer wieder habenihm Kritiker vorgeworfen, er verkörpere stets eine alternative Version von Jack Sparrow und könne seiner Rolle nicht mehr den Stempel aufdrücken, was ihn einst so bekannt machte. Vielleicht waren es die sechs Jahre Piraten-Abstinenz: Aber seine schauspielerische Leistung in „Fluch der Karibik 5" wirkte – wie die gesamte Filmreihe – wieder auf dem richtigen Kurs. Objektiv betrachtet, wirkte er zwar teilweise eher wie eine Parodie seiner eigenen Figur, doch nach einer so langen Pause, sollte ihm der Kinobesucher das sicherlich verzeihen. Javier Bardem (James Bond-Skyfall) übernimmt – mal wieder – den Schurken-Part und holt, trotz der geringen Leinwandzeit alles aus der Rolleraus. Mehr Zeit im Film bekamen die Newcomer, Kaya Scodelario (Maze Runner) und Brenton Thwaites (Gods of Egypt). Beide bringen mit ihrer Darstellung frischen Wind in die Filmreihe und überzeugen mit ihrer schauspielerischen Leistung. Vor allem Thwaites als aufmüpfiger Henry, der nebenbei auch noch Orlando Bloom als William Turner zum Verwechseln ähnlich sieht. Apropos Bloom: Nach dem dieser in Teil vier nicht an Bord war, schlüpft er in „Fluch der Karibik 5" erneut in die Rolle Will Turner. Fans sollten aber nicht auf eine größere Rolle hoffen – viel Leinwandzeit bekommt er nicht. Geoffrey Rush (Captain Barbossa) ist auch wieder mit von der Partie und spiel im Film eine ganz entscheidende Rolle. Wie diese aussieht, wollen wir aber noch nicht verraten.

Nicht alles Gold, was glänzt


Obwohl „Fluch der Karibik 5" vieles richtig macht und vor allem besser als seine Vorgänger, macht er auch einiges falsch. Am Ende bleibt das Gefühl, als hätte man das alles schon gesehen. Die Parallelen zu Teil eins sind unübersehbar, ob bei der Handlung oder der Besetzung. Mit „Salazars Rache" wurde teilweise zu extrem versucht, sich auf alte Tugenden zu verlassen. Zwar bekommt die Reihe durch die neuen Rollen von Henry und Carina wieder etwas frischen Wind, doch sind die Figuren eigentlich nur Kopien des ersten Teils. Etwas mehr Mut hätte an einigen Stellen nicht geschadet. Während die Film-Crew im ersten Teil während des Drehs noch an die schönsten Strände der Welt reisen musste, bewahrt das technologische Zeitalter die Schauspieler mittlerweile vor dem Jetlag – denn es wird nahezu alles im Studio gedreht. An vielen Stellen in Fluch der Karibik 5 nimmt dies etwas überhand und die Szenen wirken ein bisschen zu CGI-lastig.

Fazit:


Trotz aller negativen Aspekte hat es Disney mit „Fluch der Karibik: Salazars Rache" geschafft, der Filmreihe mit der vierten Fortsetzung etwas frischen Wind zu verleihen, aber gleichzeitig sich auf alte Tugenden zu berufen. Auch wenn es so aussieht, als habe Johnny Depp den schauspielerischen Zenit bereits überschritten, so war es nach sechs Jahren schön, wieder Jack Sparrow auf der Leinwand zu erleben. Spätestens beimhoch emotionalen Ende von „Fluch der Karibik 5" sollte jede Skepsis verflogen sein. Für Piraten-Fans und Kenner der ersten Teile liefert der Abspann noch eine faustdicke Überraschung. Sitzen bleiben lohnt sich.


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