Integration: Sozialpädagogische Arbeit soll verstärkt werden

von Jan Borner


An den Schulen im Kreisgebiet soll die sozialpädagogische Arbeit durch das Jugendamt ausgebaut werden. Auf dem Bild: Die Erich-Kästner-Hauptschule, die mit drei Sprachlernklassen zurzeit einen großen Beitrag zur Integration von Kindern aus Flüchtlingsfamilien leistet. Foto: Archiv
An den Schulen im Kreisgebiet soll die sozialpädagogische Arbeit durch das Jugendamt ausgebaut werden. Auf dem Bild: Die Erich-Kästner-Hauptschule, die mit drei Sprachlernklassen zurzeit einen großen Beitrag zur Integration von Kindern aus Flüchtlingsfamilien leistet. Foto: Archiv | Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. An den Schulen im Kreisgebiet soll die sozialpädagogische Arbeit durch das Jugendamt ausgebaut werden, um Kinder aus Flüchtlingsfamilien bei Problemen, Krisen und Konflikten im schulischen Kontext besser begleiten und beraten zu können. Der Landkreis plant dafür in den kommenden Jahren eine Investition von bis zu 250.500 Euro jährlich. Der Kreistag hat dieses Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

Anstoß für diese Pläne war ein Antrag der SPD-Fraktion, die vorgeschlagen hatte, dass Flüchtlingskinder vor ihrem regulären Schulstart in Deutschland einen sechswöchigen Basiskurs besuchen sollten, um schon einmal die Grundlagen der deutschen Sprache und das Alltagsleben in Deutschland kennen zu lernen. Die Integration in das Schulleben sollte auf diese Weise sowohl für die Flüchtlingskinder, als auch für die unterrichtenden Lehrer erleichtert werden. Um die Schulen aber mit in die Planungen einzubeziehen, hat die Kreisverwaltung Anfang dieses Jahres eine Umfrage gestartet, um die Bedarfe an den Schulen genau zu erfassen, und so angemessene Unterstützungswege finden zu können. Wie die Kreisverwaltung erklärte, würden die befragten Schulen eine zusätzliche Unterstützung im Spracherwerb nicht als sinnvoll ansehen, weil die Sprachförderung bereits durch vielfältige Maßnahmen, wie Sprachlernklassen und Förderunterricht, sichergestellt sei.

Sozialpädagogische Stellen statt Sprachkursen


Stattdessen, so die Kreisverwaltung, bestehe an den befragten Schulen aber ein starkes Interesse an personeller Unterstützung durch sozialpädagogische Kräfte, um die Integration der Flüchtlingskinder und die Kommunikation mit den Eltern zu verbessern.
Statt der Einrichtung von sechswöchigen Basiskursen, hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung deshalb einstimmig beschlossen, die sozialpädagogische Arbeit an den Schulen auszubauen. Die Kreisverwaltung soll für die Umsetzung der verstärkten sozialpädagogischen Betreuung an den Schulen nun ein Konzept erstellen, das zunächst bis Ende 2019 befristet ist.

Kosten


Die 160.500 Euro, die der Kreistag mit Sperrvermerk zunächst für die Einrichtung der Basiskurse in den Haushalt für das Jahr 2016 eingeplant hatte, sollen dementsprechend für den Ausbau der sozialpädagogischen Arbeit an den Schulen genutzt werden. Für die Haushaltsjahre 2017 bis 2019 sollen jährlich weitere 250.500 Euro für den Ausbau der sozialpädagogischen Arbeit eingeplant werden.


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