Initiative für IGS in Sickte fordert Elternbefragung

von Jan Borner


Die IGS-Initiative Sickte/Cremlingen fordert, dass die Standorte Sickte und Cremlingen in eine Elternbefragung mit einbezogen werden. Foto: Privat
Die IGS-Initiative Sickte/Cremlingen fordert, dass die Standorte Sickte und Cremlingen in eine Elternbefragung mit einbezogen werden. Foto: Privat | Foto: Privat



Sickte. Im Rahmen der Diskussion um eine mögliche dritte Integrierte Gesamtschule im Landkreis Wolfenbüttel (regionalWolfenbüttel.de berichtete), fordert die IGS-Initiative Sickte/Cremlingen, dass die Standorte Sickte und Cremlingen in eine Elternbefragung mit einbezogen werden. In den politischen Gremien wird zurzeit über eine Elternbefragung für eine mögliche IGS in Schöppenstedt diskutiert. In einer Stellungnahme der IGS-Initiative Sickte/Cremlingen heißt es: "Sollte Sickte erneut als IGS Standort nicht vorgesehen werden, ist dies für die Menschen in der Samtgemeinde Sickte und Gemeinde Cremlingen nur schwer nachvollziehbar".

"Seit vielen Jahren wird im Sickter-Cremlinger Raum eine Integrierte Gesamtschule für Sickte gefordert. Bei der vom Landkreis 2008 durchgeführten Elternbefragung haben sich landkreisweit 54,8 % der Grundschuleltern für Gesamtschulen ausgesprochen. Mit 64,3 % war die Zustimmung in der Gemeinde Cremlingen am höchsten, mit 54,6 % lag die Samtgemeinde Sickte auf Platz vier (von acht)", heißt es in einer Stellungnahme der IGS-Initiative Sickte/Cremlingen in Bezug auf die aktuelle Diskussion um eine mögliche dritte IGS im Landkreis. "Als die Diskussion um die zweite IGS im Landkreis geführt wurde, war auch Sickte im Gespräch, die Schule kam aber nach Wolfenbüttel", heißt es in der Stellungnahme weiter. Die vom Landkreis eingesetzte Arbeitsgruppe zur Schulentwicklungsplanung hätte damals zwei Vorschläge vorgelegt. "Beide Vorschläge sahen Sickte als möglichen IGS-Standort vor. Im Gegensatz zu den anderen Standorten verfügt Sickte über ausreichend Schülerinnen und Schüler für eine vierzügige IGS. Diese können allein aus der Samtgemeinde Sickte und der Gemeinde Cremlingen kommen – andere Samtgemeinden müssen hier keine SchülerInnen abgeben", erklärt die IGS-Initiative Sickte/Cremlingen.

Landkreis: „IGS in Sickte“ sei eine unter 20 Szenarien gewesen


Der Landkreis Wolfenbüttel erklärte auf Anfrage unserer Online-Tageszeitung, dass im Rahmen der Schulentwicklungsplanung für die Schulstandorte im Landkreis jeweils mehrere Szenarien entwickelt worden seien. Die Variante „IGS in Sickte“ sei dabei eine unter insgesamt 20 Szenarien gewesen, so Kornelia Vogt, Pressesprecherin des Landkreises Wolfenbüttel. In der Elternbefragung für die zweite IGS im Landkreis seien dann die Standorte Wolfenbüttel und Remlingen, nicht jedoch Sickte abgefragt worden. Das Ergebnis der Elternbefragung habe dann eine Mehrheit für den Standort Wolfenbüttel ergeben, erklärte Kornelia Vogt. Auslöser für die zunächst geplante Elternbefragung für eine IGS in Schöppenstedt ist ein Antrag der Kreistagsfraktion Bündnis90/Die Grünen, über den im Januar entschieden werden soll.

"Lassen wir die Eltern entscheiden!"


"Sollte Sickte erneut als IGS Standort nicht vorgesehen werden, ist dies für die Menschen in der Samtgemeinde Sickte und Gemeinde Cremlingen nur schwer nachvollziehbar. Die Kinder in der Fläche dürfen durch lange Schulwege nicht länger benachteiligt werden", so die IGS-Initiative Sickte/Cremlingen. "Lassen wir die Eltern entscheiden!", heißt es weiter, "Beziehen wir den Standort Sickte und Cremlingen in die Elternbefragung mit ein! Das wäre nur fair gegenüber den EinwohnerInnen in Sickte und Cremlingen." Wie der Landkreis Wolfenbüttel auf Anfrage unserer Online-Tageszeitung mitteilte, sei es allerdings nicht möglich, die Standorte Sickte und Cremlingen in die aktuell geplante Elternbefragung für eine IGS in Schöppenstedt mit einzubeziehen. Die Entscheidung für eine IGS in Sickte statt in Schöppenstedt wäre stattdessen auf der politischen Ebene zu treffen, so Kornelia Vogt.

Ziel der Initiativgruppe


Wie die IGS-Initiative Sickte/Cremlingen außerdem erklärt, tage inzwischen auch eine Initiativgruppe rund um die Gründung einer IGS in Sickte. Sie setze sich zusammen aus Lehrkräften, Eltern, Vertretern der kommunalen Politik und Erziehungswissenschaftlern sowie einem ehemaligen Schulleiter mit weitreichender IGS-Erfahrung, die eine begleitende sowie beratende Rolle zugesagt hätten. Das Ziel der Initiative sei es, "am Standort Sickte zur Bildung einer für den Landkreis dringend nötigen IGS beizutragen und eine Schule mit umfassendem Bildungsangebot auf den Weg zu bringen, die Kindern durch gezieltes Fördern und Fordern sowie ein großes Maß an Handlungsorientierung bei der individuellen Entwicklung unterstützt und die Persönlichkeit der Kinder stärkt. In Sickte soll Schule nicht nur Schule bleiben, sondern zu einem von Vielfalt geprägten und ganzheitlichem Lebensraum der Beteiligten werden", so die IGS- Initiative. Interessierte seien bei der Initiative „IGS Sickte – mit Vielfalt Schule machen“ herzlich Willkommen und können unter initiative@igs-sickte.de Kontakt aufnehmen.


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