Immer schön langsam: Slow Food-Markt im Kennelbad

von Christina Balder




Braunschweig. Sich im Gehen einen industriell gefertigten Burger reinziehen, das hat wohl fast jeder schon gemacht. Dass es auch anders geht, langsamer, gemächlicher und mit naturbelassenen Zutaten, haben die vielen Stände auf dem Slow Food-Markt im Kennelbad am Sonntag bewiesen. Von ehrlicher Handwerkskunst bis zu strengsten Bio-Ansprüchen war da alles dabei. 

Eis aus Ziegenmilch, in einer Schaufel über offenem Feuer gebratene Pfannkuchen, alte Obst- und Gemüsesorten oder zu "Fruchtleder" getrocknetes Obstpüree: Wer es auf derlei abgesehen hatte, musste am Sonntag zum Slow Food-Markt gehen. Nach strengen Kriterien wird ausgewählt, wer dort seine Waren anbieten darf. Gisela Dietze, die den Markt in Braunschweig organisiert, erklärt: "Wir sind nicht nur für Bio-Bauern da, es können auch konventionell produzierte Lebensmittel sein. Aber es dürfen keine Konservierungsstoffe oder künstlichen Zusätze verwendet werden." Bier, das mit Hopfenextrakt statt mit Hopfen gebraut werde, sei beispielsweise tabu, auch Marmeladen mit Gelierzucker haben auf dem Markt nichts zu suchen oder Nahrungsmittel, denen Ascorbinsäure (Vitamin C) zugesetzt wurde, sind von Slow Food Deutschland nicht zugelassen.

Die Non-Profit-Organisation hat sich der Vielfalt verschrieben und der Kultur des Essens. So sind beispielsweise der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) und die Arbeitsgemeinschaft Streuobst (ASt) bei dem Markt gern gesehen. "Da kriegen Sie Sorten, die es in keinem Supermarkt mehr gibt", sagt Dietze. Es war der fünfte Markt in Braunschweig, zum zweiten Mal fand er auf dem Kennel-Gelände statt.

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