Der 37. Sommerkurs der Herzog August Bibliothek, der vom 6.–17. August in Wolfenbüttel stattfindet, steht in diesem Jahr unter dem Thema „Die Ordnung des Wissens – der mittelalterliche Wissenskosmos“.
Die Zuordnung von Wissen zu einzelnen Gruppen oder zu den Geschlechtern musste immer wieder neu ausgehandelt werden. Dem Erwerb von und dem Zugang zu Wissen kam soziale Bedeutung zu, beides war daher immer auch mit dem gesellschaftlichen Stand verbunden. So können Umformulierungen oder Neuzuschreibungen auf die Flexibilität und Offenheit von Gemeinschaften verweisen, aber auch Ausdruck oder Folge erbittert geführter Verteilungskämpfe sein.
Ziel des Sommerkurses ist es, verschiedene Wissensordnungen aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen kennenzulernen und sie in Medien, etwa Buch und Bild, zu fassen, zu beschreiben und zu verstehen. Konkret wird beispielsweise diskutiert, wie sie sich in Diagrammen, Enzyklopädien und im Aufbau mittelalterlicher Bibliotheken zu erkennen geben. 15 ausgewählte Nachwuchswissenschaftler aus Deutschland, Italien, Schweiz und den USA arbeiten unter der Leitung Prof. Dr. Eva Schlotheuber (Düsseldorf) an den Beständen der Herzog August Bibliothek.
Das Programm bietet den Kursteilnehmern außerdem die Gelegenheit, das eigene Forschungsvorhaben im Kreise der Kollegen und Dozenten zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Zudem wird es ausreichend Zeit geben, um mit den historischen Beständen der Bibliothek die eigenen Forschungsvorhaben voranzutreiben und sich untereinander zu vernetzen.
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