Filmkritik "Dating Queen": Von der Bühne auf die Leinwand

von Jan Borner


Stand Up-Comidienne Amy Schumer betritt die Leinwand. Foto: Universal Pictures Germany
Stand Up-Comidienne Amy Schumer betritt die Leinwand. Foto: Universal Pictures Germany | Foto: Universal Pictures



Cinestar. Amy Schumers Humor lebt unter der Gürtellinie. Als Stand Up-Comedienne konnte die 34-Jährige mit ihrer offenen politischen Inkorrektheit bereits große Erfolge feiern. Trotz tiefschlagender Pointen strebt die US-Amerikanerin also hoch hinaus. Jetzt ist Amy Schumer auch auf der Kinoleinwand zu sehen und das Drehbuch zu dem Film hat sie gleich selbst geschrieben.

Der Schritt vom Stand Up-Comedien zum Kinostar ist in den USA fast schon zum Standardprozedere geworden. Ob Chris Rock, Jim Carrey oder Kevin James, den Weg von der kleinen Bühne im schäbigen Comedy-Club auf die große Leinwand haben schon viele beschritten. Kein Wunder, schließlich bringen gute Stand Up-Komiker meist auch eine gelungene Mimik, eine gute Körpersprache und die Kunst des Erzählens mit. Der Schritt vom Bühnenkomiker hin zum Drehbuchautor ist allerdings ein gutes Stück größer. Schließlich besteht Stand Up meist nur aus einer Reihe von kleinen Anekdoten, die sich schnell in Pointen auflösen und durch mehr oder minder sinnvolle Übergänge aneinander fügen. Für einen Film braucht es allerdings eine Geschichte, die durchgängig und ohne von Pointen zerschossen zu werden über rund 90 Minuten hinweg erzählt werden muss.

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Jana, Rissa und Katja meinen: "Der Film war wirklich super witzig und authentisch. Wir fanden es gut, dass sie kein 90-60-90-Typ war." Foto: Max Förster



Für Amy Schumer ist das sicherlich ein neues Metier, in dem sie mit ihrem ersten Versuch allerdings nicht gerade viel Kreativität gezeigt hat. Die Romcom-Story der "Dating Queen" ist im groben dieselbe Geschichte wie immer. Der Held der Geschichte durchwandert die Phasen des umtriebigen Casanova über den verliebten Glückspilz mit Geheimnissen bis hin zum zerbrochenen Herzen und im Falle eines Happy Ends wieder zur glücklichen, nun aber auch auf Dauer fixierten Liebe. Dass der Held in diesem Fall eine Frau ist und dann auch noch eine, die den gesellschaftlich hochgepuschten Schönheitskriterien nicht im üblichen Sinne entspricht, sollte spätestens seit Lena Dunhams "Girls" nichts Besonderes mehr sein.

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Beate und Christel geben dem Film 3 von 5 Punkten. Sie meinten: "Wir haben mehr erwartet." Foto: Max Förster



Dennoch, Schmunzler und sogar einige Lacher bringt die "Dating Queen" sicherlich mit. Aber das kann Amy Schumer live auf der Bühne dann doch noch besser. Für einen seichten Kino-Abend reicht es zweifellos aus, wer aber hofft einen humorvollen UND innovativen Blick auf die Liebe, die Lust und alle Gefühlslagen dazwischen zu bekommen, der wird wahrscheinlich enttäuscht das Kino verlassen. Für Sportfans gibt es allerdings trotzdem noch einen positiven Nebeneffekt. Immerhin konnte man so Basketballstar LeBron James und Wrestler John Cena auch nochmal außerhalb des Feldes oder des Rings erleben.

"Dating Queen" läuft seit dem heutigen Donnerstag, 13. August im Kino.


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