Expertenaustausch über Dichtheitsprüfungen von Abwasserkanälen


Symbolfoto: Alexander Panknin
Symbolfoto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Braunschweig. Die Stadt Braunschweig hat kürzlich gemeinsam mit der DWA Nord (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall) und Vertretern der umliegenden Kommunen einen Erfahrungsaustausch über die Dichtheitsprüfung von Entwässerungsleitungen auf privaten Grundstücken veranstaltet. Darüber informiert die Stadt in ihrer Pressemitteilung.


Neben neun Kommunen und elf der in der Region tätigen Fachbetrieben, die Kanalinspektionen und Dichtheitsnachweise durchführen, waren auch Vertreter des Staatlichen Baumanagements Braunschweig anwesend, die überregional Liegenschaften des Landes und des Bundes betreuen. Ein wichtiges Thema war demnach der Schutz von Grundstückseigentümern vor teuren oder qualitativ schlechten Anbietern von Dichtheitsprüfungen. Denn leider kommt es immer wieder vor, dass auswärtige Firmen sich auf die Pflicht zur Überprüfung der Kanäle berufen und auf den ersten Blick günstige und schnelle Hilfe anbieten. Das böse Erwachen für die Auftraggeber folgt oft, wenn sich herausstellt, dass weitere Arbeiten nötig werden, die teuer abgerechnet werden und die Sanierungsarbeiten qualitativ schlecht durchgeführt wurden.

Zulassung als Fachbetrieb


Um Grundstückseigentümer vor solchen Anbietern zu schützen und eine Hilfestellung zur Beauftragung qualifizierter Firmen zu geben, hat sich die Stadt von vielen Firmen die Qualifikation nachweisen lassen und sie als Fachbetriebe zugelassen. In Bürgerinformationsveranstaltungen und Anschreiben an die Grundstückseigentümer wird immer auf die von der Stadt zugelassenen Fachbetriebe hingewiesen.

Fragen zum Dichtheitsnachweis von Entwässerungsanlagen oder grundsätzlich zur Grundstücksentwässerung beantwortet die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH (SE|BS), Taubenstraße 7, Kundenservicenummer (0531) 383-45 000.

Hintergrund


Seit der öffentlichen Diskussion über eine Pflicht zur Überprüfung der privaten Entwässerungsleitungen (Grundstücksentwässerungsanlage) haben sich die Stadtentwässerungen und Entwässerungsbetriebe der umliegenden Kommunen von Hannover bis Wolfsburg und von Gifhorn bis zum Nordharz zu einem Arbeitskreis Abwasser Süd-Ost Niedersachsen (AKASON) zusammengeschlossen um ihr Vorgehen abzustimmen und Erfahrungen auszutauschen.

Um eine dichte und funktionsfähige Grundstücksentwässerungsanlage zu erhalten, ist es notwendig, Undichtigkeiten, Verstopfungen und sogenannte Fehlanschlüsse zu erkennen und zu beseitigen. Die Fachfirmen untersuchen dazu die oft schon alten und schadhaften Abwasserrohre mit Kanalkameras und dokumentieren die erkannten Schäden, um sie anschließend auf geeignete Weise beseitigen zu können. Das kann durch Aufgraben und Neuverlegen von Leitungen oder sogenannte grabenlose Sanierungstechniken wie zum Bespiel Inliner erfolgen. Inliner sind Kunststoffschläuche, die in das beschädigte Rohr eingezogen und verklebt werden, um es abzudichten und ihm wieder Stabilität zu geben. Besonders in Zeiten von dauerhaftem Starkregen ist für Grundstückseigentümer ein funktionsfähiges Entwässerungssystem wichtig, um Häuser vor Schäden und gegen Rückstau zu schützen.

Anlassbezogene Förderung


In Braunschweig wird der Dichtheitsnachweis von privaten Grundstücksentwässerungsanlagen anlassbezogen gefordert. Anlässe sind beispielsweise bekannte Schäden an den Entwässerungsanlagen oder der Umbau oder die Erweiterung von bestehenden Abwasserrohren auf dem Grundstück. Auch wenn die Kanäle im öffentlichen Bereich erneuert werden, werden Grundstückseigentümer aufgefordert, ihre Entwässerungsleitungen zu prüfen und wenn nötig sanieren zu lassen, damit in der ganzen Straße das Entwässerungssystem dicht ist.


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