Eine neue Attraktion der Lessingstadt: Das Lessingfestival


Das Lessingfestival widmet sich mit über 25 verschiedenen Programmangeboten dem Leben, Werk und Wirkung von Gotthold Ephraim Lessing. Symbolbild. Foto: Herzog August Bibliothek
Das Lessingfestival widmet sich mit über 25 verschiedenen Programmangeboten dem Leben, Werk und Wirkung von Gotthold Ephraim Lessing. Symbolbild. Foto: Herzog August Bibliothek



Wolfenbüttel. Unter dem Motto "Identität" findet im Jahr 2016 das erste Lessingfestival statt. In der Zeit vom 21. April bis 14. Mai widmet sich das Festival mit über 25 verschiedenen Programmangeboten dem Leben, Werk und Wirkung von Gotthold Ephraim Lessing.

Bereits bei seiner Ankunft in Wolfenbüttel im Jahre 1770 war Gotthold Ephraim Lessing ein berühmter Dichter, Kritiker und Gelehrter, heißt es in einem Bericht von Alexandra Hupp, Leiterin des Lessingtheaters. "Hier vollendete er das bürgerliche Trauerspiel 'Emilia Galotti', führte im 'Fragmentenstreit' die wichtigste theologische Kontroverse des 18. Jahrhunderts und schrieb an deren Ende das zu Toleranz und Humanismus aufrufende Drama Nathan der Weise.", beschreibt Alexandra Hupp weiter.

"...mit den eigenen Augen sehen"


Für ganze drei Wochen soll sich der öffentliche Raum Wolfenbüttels verändern. Mit Hilfe zahlreicher Kooperationspartner aus Wolfenbüttel und Braunschweig wird ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm erstellt.  Mit über 25 Programmpunkten, von Vorträgen und Lesungen, über Inszenierungen und Illuminationen, bis hin zur Vorstellung verschiedener Projekte, soll nicht nur das Leben und Wirken Gotthold Ephraim Lessings sichtbar gemacht, sondern auch die Gäste zu einem Perspektivenwechsel angeregt und die Ideen des Aufklärers mit den heutigen Problemen und Fragestellungen in Verbindung gebracht werden, so Alexandra Hupp. Noch immer führen Konflikte dazu, dass es zu kriegerischen Handlungen oder gar zum Zerfall ganzer Staaten komme, erklärt die Leiterin des Lessingtheaters. Das Festival soll mit Hilfe des Lessingwortes "...mit den eigenen Augen" zur Mündigkeit und Unabhängigkeit beitragen und dazu ermutigen, die Perspektive zu wechseln, sein eigenes Urteil zu bilden und auch mal einen anderen Blick auf die Dinge zu wagen, erklärt Alexandra Hupp in ihrem Bericht.

Einige Veranstaltungstermine stehen bereits fest



  • Mit der Inszenierung "Schmerzliche Heimat" wird am 21. April die tragische Geschichte eines Mannes erzählt, der mit neun Schüssen das erste Opfer der Terrorzelle NSU wird.



  • Mit "Die Juden" wird ein Lustspiel über den Antisemitismus von Gotthold Ephraim Lessing zur Bühne gebracht. Zum ersten Mal in der Geschichte des Theaters betritt die Figur eines positiv gezeichneten Juden die Bretter des Welttheaters.



  • Ein Zusammenspiel von Bewegung, Licht und Rhythmus wird die Besucherinnen und Besucher bei der tänzerischen Darbietung der "Auftaucher" in den Bann ziehen. In der Choreografie von Tiago Manquinho steht die Körperlichkeit im Vordergrund, der Mensch als unabhängiges Wesen noch vor jeder moralischen Beurteilung.



  • Wer Lust hat, mit anderen Menschen zusammen zu singen und dabei andere Kulturen und Sprachen kennenzulernen, kann sich für den Chor der Weltbürger anmelden. Für Interessierte des Schauspiels warten verschiedene Theaterklubs auf neue Teilnehmer. Über Improvisationen und theaterpädagogische Übungen werden Spielszenen zu einem selbst gewählten Thema entwickelt und später während des Lessingfestivals präsentiert.



  • Die Preisverleihung des Lessingpreises für Kritik findet ebenfalls im Rahmen des Lessingfestivals statt.


Das war nur ein kleiner Ausschnitt der zahlreichen Veranstaltungen, die während des dreiwöchigen Programms präsentiert werden. Das detaillierte Programm wird dann ab Februar 2016 erhältlich sein, so Alexandra Hupp.


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