"Erheblicher Beratungsbedarf" zur Fairtrade-Town Wolfenbüttel

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Wolfenbüttel soll eine Fairtrade-Town werden. Eine Karte im Internet zeigt an, wer schon dabei ist. Foto: Werner Heise / Screenshot: https://www.fairtrade-towns.de/fairtrade-towns/staedtekarte/
Wolfenbüttel soll eine Fairtrade-Town werden. Eine Karte im Internet zeigt an, wer schon dabei ist. Foto: Werner Heise / Screenshot: https://www.fairtrade-towns.de/fairtrade-towns/staedtekarte/ | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Wenn es nach der Grünen-Stadtratsfraktion geht, dann soll Wolfenbüttel offiziell als Fairtrade-Town ausgezeichnet werden. Eine Stadt, die den fairen Handel auf kommunaler Ebene gezielt fördert. Doch um das offizielle Gütesiegel zu erhalten, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. Hier sieht die CDU einen "erheblichen Beratungsbedarf".


Auch die Stadtverwaltung zeigte sich im Ausschuss für Bau-, Stadtentwicklung und Umwelt am Dienstagabend überrascht ob der zu erfüllenden Punkte und möchte sich zunächst intensiver mit der Thematik auseinandersetzen. Man müsse unter anderem prüfen, ob dann künftig auch bei den Konzerngesellschaften der Stadt fairer Kaffee ausgeschenkt werden müsse. "Ich möchte das keinesfalls ins Lächerliche ziehen. Nur wenn, dann müssen wir das konsequent umsetzen", erklärte Erster Stadtrat Knut Foraita. Er kündigte an, auch Informationen aus den Nachbarstädten Braunschweig und Wolfsburg einholen zu wollen, die bereits seit einigen Jahren mit dem Fairtrade-Town Siegel ausgezeichnet sind. Jürgen-Selke Witzel, Fraktionsvorsitzender Bündnis90/Die Grünen, begrüßte als Antragsteller das Vorgehen, verwies jedoch darauf, dass die Hauptkriterien bereits jetzt übererfüllt würden. Das Gütesiegel wird durch den "TransFair Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der 'Einen Welt' e.V." verliehen.

Der Antrag wurde zur weiteren Beratung in die Fraktionen zurückgegeben.

Die fünf Kriterien



1. Ratsbeschluss


Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels. Bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Büro des Bürgermeisters wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt ausgeschenkt.

2. Steuerungsgruppe

Eine lokale Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.

3. Fairtrade Produkte im Sortiment

In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl der Kommune.

4. Zivilgesellschaft

Produkte aus fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel umgesetzt, oft im Rahmen weiterer Kampagnen von TransFair z. B. der Kampagne Fairtrade-Schools.

5. Medien

Die örtlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Town.

Die Auszeichnung als Fairtrade Town gilt für zwei Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit muss eine Erneuerung beantragt werden.

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