Eine Straße und eine Brücke, über die niemand fahren darf?


Von links: Joachim Homes, Bürgermeister Bruno Polzin, Andreas Niebuhr, Jan-Phillipp Preißner, 
Dietmar Wessel, Susanne Fahlbusch, Kai Nahser, Oliver Ganzauer. Foto: privat
Von links: Joachim Homes, Bürgermeister Bruno Polzin, Andreas Niebuhr, Jan-Phillipp Preißner, Dietmar Wessel, Susanne Fahlbusch, Kai Nahser, Oliver Ganzauer. Foto: privat | Foto: privat



Dorstadt. Lange Jahre gab es zwischen den Orten Dorstadt und Bornum einen Gemeindeverbindungsweg, der auch den Zugang, von dem zu diesem Zeitpunkt noch bestehenden Bahnhof Bornum / Dorstadt, ermöglichte.

„Nachdem der beliebte Haltepunkt von der Deutschen Bundesbahn wegrationalisiert wurde, war diese Straße noch eine gute direkte Verbindung der Orte diesseits und jenseits von Oker und Warne“, erläutert Bürgermeister Bruno Polzin gemeinsam mit dem Ratsherrn Joachim Homes den anwesenden SPD Kommunalpolitikern. Dann stellte sich heraus, dass die Brücken der beiden Flüsse sanierungsbedürftig sind und vom Individualverkehr nicht mehr befahren werden dürfen. Gleichzeitig wurde offenbar, dass auch die Straße nicht mehr als verkehrssicher bezeichnet werden konnte. „Die Instandsetzung würde eine hohe dreistellige Investition erforderlich machen“, betont Bürgermeister Polzin und verdeutlicht: „Geld, das unsere Gemeinde nicht hat.“

Auf Anraten eines bestellten Gutachters wurde die Straße durch einen Gemeinderatsbeschluss entwidmet, was die Gemeinde Dorstadt von der Verkehrsicherungspflicht befreite. Damit wurde der Verkehr auf Fußgänger, Fahrradfahrer und Landwirtschaftliche Fahrzeuge begrenzt, die der Verpflichtung nicht unterliegen. Für jeglichen anderen Verkehr erfolgte eine Sperrung. „Um diese sicherzustellen, hat die Gemeinde Dorstadt verschiedene Maßnahmen eingeleitet“ erläutert Polzin den SPD Kandidaten. Aufgestellte Barrieren wurden aber immer wieder bei Nacht und Nebel zerstört oder entfernt. „Ein Ärgernis für uns, weil durch die Wiederherstellung immer wieder Kosten entstehen“ so der Bürgermeister.

Oliver Ganzauer, Ratsherr der Gemeinde Börßum, berichtet, dass neben Dorstädter Einwohnern auch Bornumer immer wieder den Wunsch geäußert haben, die Verbindung wiederherzustellen. Bürger, die den Kindergarten in Dorstadt nutzen, die Fußballvereine Bornum / Dorstadt / Ohrum, die in einer Spielgemeinschaft spielen - sie alle müssen unnötige Umwege in Kauf nehmen, um ihr Ziel zu erreichen.
Durch neue Fördermöglichkeiten sehen die Kommunalpolitiker nun die Möglichkeit, die Straße für den öffentlichen Verkehr wieder zugänglich zu machen. Die dazu notwendigen Investitionen müssen auf mehrere Schultern verteilt werden. „Wenn wir das hinbekommen“, so Ratsherr Oliver Ganzauer, „haben wir eine realistische Chance“. Dazu müssen wir, die Gemeinden Börßum und Dorstadt, gemeinsam mit der Samtgemeinde Oderwald aktiv werden.“ „Da alles ein „Für und Wider“ hat, werden wir natürlich genau prüfen, was in welcher Form umsetzbar ist, so Polzin weiter. Dieser Verbindungsweg wird sogar jetzt noch in jedem Navigationsgerät angezeigt, sodass die erhöhte Verkehrsbelastung in den beiden Ortschaften erheblich zunehmen könnte. Neben ortsfremden Fahrzeugen könnten auch LKWs oder Busse den Weg befahren. Aus den derzeit gemachten Erfahrungen müssen wir Lehren ziehen. Sonst haben wir nichts gewonnen.“ „Wir werden uns nach Bildung der neuen Räte mit dem Samtgemeindebürgermeister zusammensetzen und schauen, was machbar ist“ erklärt die Fraktionsvorsitzende Susanne Fahlbusch. “Mögliche Veränderungen, darüber waren sich die anwesenden Kommunalpolitiker einig, sollen dem Bürger mehr Vorteile statt Nachteile bringen.


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