„Eine Stadt erzählt": Bürger Museum öffnet seine Pforten

von Nick Wenkel


Von links: Bürgermeister Thomas Pink, Jens Imig (Geschäftsführer „gewerkdesign"), Museumsleiterin Dr. Sandra Donner, Markus Gröchtemeier (Mitarbeiter Museum Wolfenbüttel) und Museumspädagogin Cortina Teichmann bei der Eröffnung des Bürger Museums. Fotos: Nick Wenkel
Von links: Bürgermeister Thomas Pink, Jens Imig (Geschäftsführer „gewerkdesign"), Museumsleiterin Dr. Sandra Donner, Markus Gröchtemeier (Mitarbeiter Museum Wolfenbüttel) und Museumspädagogin Cortina Teichmann bei der Eröffnung des Bürger Museums. Fotos: Nick Wenkel | Foto: Archiv

Wolfenbüttel. Im Rahmen einer Festveranstaltung wurde nach rund vier Jahren Bauzeit am heutigen Donnerstag das Bürger Museum am Professor-Paul-Raabe-Platz 1 eröffnet. Das moderne Museum spiegelt die Stadtgeschichte und das gesellschaftliche Leben in Wolfenbüttel wider.


Dabei wurde die ehemalige Jahnturnhalle, zu der die Wolfenbütteler aufgrund ihrer früheren Funktion als Schul- und Vereinssporthalle eine große Beziehung haben, zu einem zeitgemäßen Bürgermuseum in einer multifunktionalen Ausstellungsarchitektur umgebaut - ein in Deutschland vermutlich einmaliges Projekt. Den Grundstock für das Bürger Museum legte eine testamentarische Schenkung der bekannten Wolfenbütteler Familie Zimmermann in Höhe von 750.000 Euro.

Pink: „Ein großartiger Anlass"


„Es sind die Bürger, die das Gesicht einer Stadt prägen", betonte Bürgermeister Thomas Pink. Die Eröffnung des Bürger Museums am heutigen Donnerstag sei nicht nur für die Stadt, sondern auch für ihn persönlich „ein ganz großartiger Anlass." Über zehn Jahre war eine solche Einrichtung immer wieder Thema der Verwaltung. Nun, vier Jahre nach Beginn der ersten Maßnahmen, freue man sich, das Bürger Museum der Öffentlichkeit zu zeigen. „Die Kulturstadt Wolfenbüttel ist großartig aufgestellt", erklärte Pink und erinnerte an das Kulturentwicklungskonzept von 2010. Im Fokus des neuen Museums stehe vor allem, dass die Wolfenbütteler Geschichte weiterhin erarbeitet werden soll. Auch in den nächsten Jahren sollen weitere Ausstellungsobjekte folgen, sodass letztlich aus neuerer und älterer Vergangenheit erzählt werden könne.

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Bürgermeister Thomas Pink bei der Begrüßung der Gäste im Theatersaal des Schlosses. Foto: Archiv


Ein modernes und lebendiges Museum


Die nach neuesten musealen Kriterien konzipierte Dauerausstellung des Bürger Museums orientiert sich an Themenschwerpunkten, um die Besonderheiten der Wolfenbütteler Stadt- und Bürgergeschichte der vergangenen 500 Jahre hervorzuheben: Stadtwerdung im Schatten der Residenz, Wasserwege, Industrialisierung, bürgerliches Leben des 19. Jahrhunderts mit den beiden Weltkriegen, Wirtschaftswunder und Stadtsanierung bis in die Gegenwart. So reicht die Bandbreite der Ausstellungsexponate von Kubatonmöbeln, dem Who's Who der Stadtgesellschaft bis zum Basketballsport. Für die Gestaltung der ehemaligen Jahnturnhalle zeigt sich das Berliner Gestaltungsbüro „gewerkdesign" verantwortlich. Geschäftsführer Jens Imig erklärt das Konzept wie folgt: „Die eigens für das Haus entwickelte multifunktionale Ausstellungsarchitektur geht auf die verschiedenen Bedürfnisse von Funktion, Inhalt und Besucher ein. Inszeniert als ein modernes, lebendiges Museum führt die Gestaltung Stadtgeschichte und Raum zusammen." Für ihren waren die letzten vier Jahre sehr lehrreich. Er habe viel über die Geschichte Wolfenbüttels erfahren und wisse, dass die Außenfassade beispielsweise sehr prägnant für die Stadt ist.

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Gäste des Bürger Museums können leckere Kekse der Bäckerei Richter kaufen und diese mit einer antiken Verpackungsmaschine in Dosen verschließen lassen, um die Leckerei sicher mit nach Hause zu nehmen. Foto: Archiv


Residenzgeschichte und Gegenwart verknüpfen


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Dr. Sandra Donner, Museumsleiterin. Foto: Sina Rühland



Dr. Sandra Donner, Leiterin des Museums Wolfenbüttel freut sich über die Eröffnung und ist von dem Konzept der neuen Einrichtung überzeugt:

„Wir freuen uns, dass wir die Jahnturnhalle, zu der fast jeder Wolfenbütteler aufgrund persönlicher Erlebnisse eine Geschichte zu erzählen hat, in ein modernes Bürger Museum umbauen konnten. Im neuen Museum kommen die Menschen der Stadt Wolfenbüttel zu Wort. Ihre Geschichten und Exponate erweitern das bisherige Wissen und werden Teil der lokalen Geschichtsschreibung. Mit dem neuen Museum können wir endlich die Lücke zwischen der Wolfenbütteler Residenzgeschichte und der Gegenwart schließen. Vortragsreihen und eigene Publikationen zu unterschiedlichen Themen sollen die Geschichte dieser Stadt weiter fortschreiben.“

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Das neue Bürger Museum in der Außensicht. Foto: Archiv


Einmalige Stücke und bedeutende Konvolute


Von zentraler Bedeutung ist die Beteiligung der Bürger an der Ausstellung durch das Bereitstellen von Leihgaben aus ihren Familien. In einem „Offenen Archiv" werden Dokumente und Objekte gesammelt und unter dem Motto „Wolfenbütteler Bürger erzählen Geschichte" in einer großen Schauvitrine präsentiert. So gelangen zum Teil einmalige Einzelstücke und für Wolfenbüttel historisch bedeutende Konvolute, die sich bisher in Privatbesitz befanden, in das neue Bürger Museum.

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Nachdem sich die Gäste, auf Grund der umfangreicheren Sitzmöglichkeiten, im Theatersaal des Schlosses begrüßt wurden, begaben sie sich gemeinsam zum neuen Bürger Museum. Foto: Archiv


Eintritt bis Jahresende frei


Hör- und Aktivstationen lassen in der großzügigen Ausstellung Stadtgeschichte für Erwachsene und Kinder lebendig werden. Ausgewählte Führungen und museumspädagogische Aktionen runden das vielfältige Angebot des Bürger Museum, das die Lücke zwischen der im Schloss Museum gezeigten herzoglichen Residenzgeschichte zur Gegenwart schließt, ab. Ab Sommer 2017 finden auf der Empore des Bürger Museums, früher die Zuschauertribüne der Jahnturnhalle, Vortragsreichen statt. Der Eintritt ist für alle Besuche bis zum Jahresende 2017 frei. Danach soll es auch eine Kombi-Eintrittskarte mit dem Schloss Museum geben. Erarbeitet werde derzeit noch ein gemeinsamer Eintrittspreis für Bürgermuseum undHerzog August Bibliothek.

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