Die Ernte im Garten misst man heute in Ampere und Kilowatt


Matthias Rossberg (links) mit seinen Besuchern vom Gärtnermuseum (rechts daneben): Schriftführerin Rosi Isensee, Beisitzerin Elisabeth Schwieger, Geschäftsführer Andreas Meißler und der Vorsitzende Florian Kinne. Sie betrachten die Gartenelemente zur Gewinnung von Solarenergie. Foto: Firma Rossberg.
Matthias Rossberg (links) mit seinen Besuchern vom Gärtnermuseum (rechts daneben): Schriftführerin Rosi Isensee, Beisitzerin Elisabeth Schwieger, Geschäftsführer Andreas Meißler und der Vorsitzende Florian Kinne. Sie betrachten die Gartenelemente zur Gewinnung von Solarenergie. Foto: Firma Rossberg. | Foto: Firma Rossberg.

Wolfenbüttel. Da prallten sehr unterschiedliche Welten aufeinander: Als jetzt eine Delegation des Gärtnermuseums einen Nachbarschaftsbesuch bei Rossberg Garten-, Landschafts- und Umweltbau unternahm, referierte der Firmenchef zu einem hochaktuellen Thema.


Matthias Rossberg sprach über "Gartenbau im 21. Jahrhundert", und dabei ging es nicht um Erdfrüchte und Anbaumethoden, wie sonst im Gärtnermuseum. Am Ende stand für Schriftführerin Rosi Isensee fest: "Das ist ein zeitgemäßes Thema, und sie haben viel darüber zu erzählen - warum halten sie nicht einen öffentlichen Vortrag bei uns im Gärtnermuseum?"

Tatsächlich kümmern sich Rossberg und sein Kompagnon Sebastian Glatter intensiv um den Anbau von Solarenergie - ob es um die Wärmewand geht oder um Photovoltaik. "Weil unser Haus so steht wie es steht, können wir täglich von 8 bis 14 Uhr ernten", sagt Rossberg und lacht. In ihrem Geschäftshaus am Neuen Weg 79a wickeln sie mittlerweile Heizung, Lüftung und die Kellertrocknung über ihre Installationen ab. "Auch die Raumkühlung im Sommer funktioniert wunderbar."

Geradezu begeistert berichtete der Gastgeber vom jüngst erfolgten Kauf des Hauses, das nun erstmal historisch erfasst werden soll. "Das Gebäude wurde 1938 errichtet, und im Keller fanden wir einen nahezu unveränderten Luftschutzbunker." Zwar hatte es in den 50er-Jahren einige Einbauten gegeben, doch selbst die sind inzwischen museumsreif: "Wir haben hier einen original Partykeller in umwerfendem Zustand entdeckt."

Durch die Solar-Präsentationen im Garten ist das Grundstück Neuer Weg/Ecke Ungerstraße mittlerweile vielen Menchen aufgefallen, denn der Straßenverkehr stockt oft an der Ampel davor. Firma Rossberg ist seit 1997 am Markt und seit 2015 im neuen Domizil. Doch so auffällig wie heute wurde die bunte Fruchtfolge von Solarthermie bis Photovoltaik noch nie wahrgenommen. "Unser Motto lautet, solare Energie muss da produziert werden, wo sie gebraucht wird", erklärt der Firmenchef. Die neue Herausforderung in der Gartengestaltung: "Schick allein ist nicht genug. Sie soll auch ökologischen Mehrwert schaffen."

Wie weit dieser Mehrwert gehen kann, will Rossberg künftig noch deutlicher machen: "Um die solare Nutzung für Wohnhäuser den Kunden näher zu bringen, sind wir dabei, ein Solartagebuch aufzubauen, welches die Funktion und den Mehrwert von Solaranlagen aus dem Garten besser erklärt."

Die Delegation des Gärtnermuseums zeigte sich beeindruckt. "Wir haben ja rund 200 Quadratmeter Garten, den wir in einer Kooperation mit der Kita am Sonnenhang bearbeiten", berichtete Andreas Meißler, der Geschäftsführer des Vereins. In erster Linie gehe es natürlich darum, der Öffentlichkeit gewisse Traditionen des Gartenbaus weiterzugeben. "Aber wir gehen auch mit der Zeit und berichten zum Beispiel über "urban gardening" oder laden die jungen Leute aus der VeränderBar zu uns ein."

Die Museumsvertreter und der Firmenchef als Nachbarn waren sich einig: Im Veranstaltungskalender des Museums könnte nun bald auch Matthias Rossberg auftauchen mit seinem Vortrag über "Gartenbau im 21. Jahrhundert".


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