Der Umweltaktivist Norbert Haiduk ist tödlich verunglückt


Norbert Heiduk in seinem Element. Foto: Privat | Foto: Privat

Schöppenstedt. Im Folgenden veröffentlichen wir ungekürzt und unkommentiert einen Nachruf für den kürzlich verstobenen Norbert Haiduk.



Am 16.September erlag Norbert Haiduk den Folgen eines Verkehrsunfalls. Wie kaum ein anderer stand Norbert Haiduk für den Natur- und Artenschutz in der Region. Unermüdlich war er in der ersten Reihe, wenn es galt, Bäume, Hecken und Randstreifen an Feldwegen, Biotopen und Straßen zu schützen. Der gebürtige Gieldener scheute dabei den Konflikt mit der Öffentlichkeit und den Behörden nicht. Aus tiefster Überzeugung kämpfte er für die Natur in unserer Region, mit der er sich tief verbunden fühlte. Als überzeugter Bio-Landwirt verzweifelte er an der Ignoranz der Menschheit, die ungeachtet der sichtbaren Folgen die Umwelt- und Artenzerstörung weiter vorantreiben. Hochgewachsen und mit breiten Schultern stellte sich Norbert vor die bedrohte Natur, um sie zu schützen. Mit Norbert Haiduk verliert unsere Region einen wirklich Streitbaren für den Umweltschutz.

In den Anfangsjahren von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN trat er der Partei mit dem Ziel bei, den Umweltschutz zu einem politischen Kernthema zu machen. Für die Grünen saß er viele Jahre im Gemeinderat Kneitlingen sowie im Samtgemeinderat Schöppenstedt und brachte auch hier den Naturschutz immer wieder auf die Tagesordnung. Jahrzehntelang engagierte er sich im NABU Schöppenstedt und im Landschaftspflegeverband, bot Kurse zum Obstbaumschnitt an und leitete Vogelwanderungen.

Schon früh wandte sich Norbert der ökologischen Landwirtschaft zu, um Beruf und Naturschutz für sich verbinden zu können. Nach vielen Jahren der Mitarbeit im Team des Ökobetriebes „Lindenhof“ in Eilum, den er 1979 mitbegründet hatte, suchte er seit etwa zehn Jahren neue Herausforderungen mit einem kleinen eigenen Biogemüsebetrieb. Wichtiges Ziel wurde die Anlage und Pflege von Streuobstwiesen im Raum Schöppenstedt. Mit dem Konzept, dieses sehr artenreiche Biotop mit alten, aussterbenden Obstsorten zu erhalten und mit seltenen Schafsrassen wie Moorschnucken und Coburger Füchsen zu beweiden, verfolgte er das Ziel, Wiesenpflanzen, Großinsekten und selten gewordenen Vogelarten neuen Lebensraum in unserer Kulturlandschaft zu geben. Der Traum, die vom Aussterben bedrohten Tierarten, wie Steinkauz und Wiedehopf im Landkreis Wolfenbüttel wieder beobachten zu können, hat sich für Norbert Haiduk nicht mehr erfüllt.

Die Grünen sind sehr traurig über den Tod von Norbert Haiduk und voller Mitgefühl mit seiner Frau und seinen beiden Töchter.



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