Regenchaos geht weiter: Zwischen Aufräumen und neuer Flut

von Nick Wenkel


In Hornburg sinkt derweil der Wasserpegel der Ilse und im Gut Steinhof in Braunschweig werden Sandsäcke vorbereitet. Fotos/Videos: Anke Donner/Alexander Dontscheff/Aktuell24 (BM)
In Hornburg sinkt derweil der Wasserpegel der Ilse und im Gut Steinhof in Braunschweig werden Sandsäcke vorbereitet. Fotos/Videos: Anke Donner/Alexander Dontscheff/Aktuell24 (BM)

Wolfenbüttel/Braunschweig. Die starken Regenfälle der vergangen Tage haben in vielen Orten in Niedersachsen einen riesigen Schaden angerichtet. Überflutete Wege und vollgelaufene Keller beschäftigten in den vergangenen Stunden die Einsatzkräfte in Wolfenbüttel und Braunschweig. regionalHeute.de gibt einen Überblick über die aktuelle Lage in der Region.


Wolfenbüttel


Das erwartete Hochwasser kommt langsam in Wolfenbüttel an, erklärt die Stadt in ihrer Pressemitteilung. Die freiwilligen Helfer der Wolfenbütteler Feuerwehren, SBW und ABW sowie Stadtverwaltung arbeiten weiterhin Hand in Hand und treffen die entsprechenden Vorkehrungen. Aktuell werde für die kommenden Stunden mit einer deutlichen Zunahme der Wassermenge gerechnet. Vereinzelte Überschwemmungen im Stadtgebiet seien möglich. Den Bürger in den markanten Gebieten werde weiterhin empfohlen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Rosenwall weiträumig abgeriegelt: Die Feuerwehr sperrt die Zufahrt zum Rosenwall schon vom Schlossplatz. Das Verkehrsaufkommen ist entsprechend. Die Stadt mahnt, dass jetzt wohl die letzte Chance sei, sein Auto von den Parkplätzen am Rosenwall zu entfernen.

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Die Feuerwehr lässt keine Fahrzeuge mehr in den kritischen Bereich. Foto: Donner



Fußballer müssen Spinde räumen: Das Wasser an der Meesche steht schon bis zum Deich. Die Spieler des MTV Wolfenbüttel müssen vorsichtshalber ihre Spinde aufräumen. Die A-Jugendspieler sind derweil mit dem Tragen von Sandsäcken beschäftigt (regionalHeute.de berichtete).

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Die A-Jugendlichen sind bereits vor Ort und haben Sandsäcke vor den Kabineneingang gelegt. Foto: Archiv



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Die Oker hinter dem Rathaus ist mittleweile bedohlich hoch. Foto: Kettling



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Die aktuelle Lage an der Wallstraße/Markstraße. Foto: Werner Heise



Mobilder Schutzdeich: Im Bereich des Friedrich-Ludwig-Jahn-Platzes wird die Feuerwehr einen mobilen Schutzdeich aufstellen. Die Fußgängerbrücken im Bereich Friedrich-Ludwig-Jahn-Platz und Friedrich-Ebert-Allee werden gesperrt. Der Schutzdeich gehört der Ortsfeuerwehr Ahlum. Er ist 110 Meter lang und einen Meter hoch. Innerhalb von zwei Stunden bauen nun die Feuerwehren aus Ahlum, Wolfenbüttel und Atzum den mobilen Deich auf und füllen ihn mit dem Wasser aus der Oker.

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Der Schutzdeich wird aufgebaut. Foto: Anke Donner



Die Hilfskräfte beim Aufstellen des mobilen Deiches an der Leibnizstraße (Video: Aktuell24, BM):



Meesche-Parkplatz gesperrt: Gesperrt wird auch der Meesche-Parkplatz. Autofahrer werden gebeten, ihre Fahrzeuge dort zu entfernen. Dies gilt auch für die Parkplätze zwischen Rosenwall und Okerstraße. Fahrzeuge, die die Arbeiten der Einsatzkräfte verhindern, werden ohne Ausnahme abgeschleppt. Die Straße bleibt vorerst noch offen, kann bei auftretendem Hochwasser allerdings kurzfristig gesperrt werden.

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Kein Platz mehr für spielende Hunde: Die Wiese an der Lindenhalle ist vollständig überflutet. Fotos: Dietmar Wenkel Foto: Dietmar Wenkel



Sperrungen in Groß Stöckheim und Wolfenbüttel: Weiterhin gesperrt ist die Straße Am Bache und die Schäferbrücke in Stöckheim, der Geh- und Radweg entlang der Oker im Bereich des ehemaligen Germania-Platzes in Richtung Grünlandweg und der Geh- und Radweges entlang der Oker zwischen Lindenhalle und Drei-Linden-Brücke.

Bürgermeister Thomas Pink spricht im regionalHeute.de-Interview über die aktuelle Lage in Wolfenbüttel:



Kritische Lage in Dorstadt:Trotz des sinkenden Pegelstands der Oker in Schladen ist die Lage in der Samtgemeinde Oderwald, insbesondere in Dorstadt und Ohrum, weiterhin kritisch. In der Straße Hinter dem Kloster in Dorstadt haben die Anwohner kaum eine Chance das angesammelte Wasser wegzupumpen, da sie derzeit keinen Strom haben. Lediglich eine Leitung zur Nachbarstraße konnten sie bisher legen und ein Teil des Wassers dorthin abpumpen. Ein Ende sei jedoch längst nicht in Sicht. Im regionalHeute.de-Interview erklärt Alexander Steek,Gemeindebrandmeister der Samtgemeinde Oderwald, den aktuellen Stand in Dorstadt:



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Zwei Jungs machten aus dem Hochwasser das Beste: Die paddelten auf dem überfluteten Feld kurz vor Halchter- Foto:



Ortsdurchfahrt Kissenbrück gesperrt: Auch in Kissenbrück hat sich die Lage nicht entspannt. Derzeit können die Einsatzkräft nach eigenen Angaben nichts anderes machen als zu hoffen, dass der Wasserpegel nicht nochmal ansteigt. Eine Prognose könne man derzeit nicht geben. Die Häuser und der örtliche Supermarkt seien demnach noch glimpflich davon gekommen. Einige Keller hingegen wurden von den Wassermassen geflutet. Wilfried Blöß, Ortsbrandmeister in Kissenbrück, über die aktuelle Lage:



Ministerpräsident in Hornburg: In Begleitung von Bürgermeister Andreas Memmert und Landrätin Christiana Steinbrügge machte sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil einen Überblick über die Lage in Hornburg (regionalHeute.de berichtete).



Schutz vor erneutem Wasseranstieg in Schladen: In Schladen sinkt zwar derzeit der Wasserpegel, ein erneuter Anstieg sei aber nicht ausgeschlossen. Deshalb wappnen sich die Bürger mit Sandsäcken vor dem Hochwasser.

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Die Präventionsmaßnahmen in Schladen. Foto: Alexander Dontscheff



Weiterhin Zugausfälle:Von Braunschweig nach Wolfenbüttel pendelt der erixx (RB 42/43) nach Fahrplan.Ein Busnotverkehr zwischen Wolfenbüttel und Bad Harzburg ist hingegen eingerichtet.

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Braunschweig


Im Bezirk Wabe/Schunter/Berbach ist das Hochwasser schon angekommen:



Sandsäcke für Rüningen und Leiferde: Im Gut Steinhof, im Norden der Stadt, werden derzeit Sandsäcke vorbereitet (regionalHeute.de berichtete). Dabei werden Container, sogenannte Mulden, beladen, bei denen sich die Bürger dann Sandsäcke holen können. Abgestellt werden die Mulden in Leiferde und Rüningen. Um die aktuelle Lage ausreichend kontrollieren zu können, wurde in der Berufsfeuerwehr Braunschweig zusätzlich ein Lagezentrum eingerichtet.

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Im Gut Steinhof werden die Sandsäcke vorbereitet. Foto: Aktuell24 (BM)



Pegel steigt weiterhin an - Keine Flutwelle: Aktuell steigen die Wasserpegel in Braunschweig weiter an. Nach Angaben der Feuerwehr werden die Höchststände von Oker, Schunter und Mittelriede sowie der Wabe aber erst heute am frühen Abend erwartet. Gleichzeitig möchte die Feuerwehr klar stellen, dass man nicht mit einer Flutwelle rechne. Das Gerücht kursiere derzeit in der Region (regionalHeute.de berichtete).





Bürgertelefon geschaltet: Für Fragen zum Hochwasser hat die Stadtverwaltung Braunschweig ein Bürgertelefon eingerichtet, das unter (0531) 470 1 oder 115 erreichbar ist. Bitte die Feuerwehr nur in Notfällen anrufen

Feriencamp trotzt Hochwasser:Rund 200 Kinder des Feriencamp Braunschweig Zweistromland der Jugendförderung, trotzen dem Hochwasser. Das Camp liegt direkt an den Flüssen Wabe, Schunter und Mittelriede. Campleiterin Sara Gödecke im Gespräch mit regionalHeute.de:



Weiterhin Zugausfälle:Die Strecke der erixx-Züge zwischen Braunschweig und Gifhorn Stadt (RB 47) ist wieder freigegeben. Die erixx-Züge fahren wieder nach Fahrplan. Es kann allerdings noch zu Verspätungen kommen.

Dieser Artikel wird aktualisiert…


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