Bundesamt will Asse-Lauge in die Elbe leiten

von Robert Braumann


Das Bundesamt für Strahlenschutz prüft, ob man die Asse-Lauge in die Elbe leiten könne. Das stößt auf Wiederstand. Symbolfoto: Archiv
Das Bundesamt für Strahlenschutz prüft, ob man die Asse-Lauge in die Elbe leiten könne. Das stößt auf Wiederstand. Symbolfoto: Archiv | Foto: Marc Angerstein

Wolfenbüttel. Die Beseitigung des Salzwassers, das täglich von außen in das Bergwerk Asse fließt, ist für den langfristigen und sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse zwingend notwendig. Nun überlegt das Bundesamt die Lauge in die Elbe zu leiten - das erntet Kritik.


Bislang wird das Salzwasser in das ehemalige Bergwerk Mariaglück bei Celle gebracht. Seit mehreren Jahren wird das Asse-Zutrittswasser dorthin transportiert. Doch der Vertrag mit dem Bergwerksbetreiber endet zum 31.12.2016, da die Aufnahmekapazität des Bergwerkes begrenzt ist, teilt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mit. Deshalb prüfe man nun parallel verschiedene Möglichkeiten, wie sich das unbelastete Salzwasser umweltschonend entsorgen lässt.

Die Einleitung des Salzwassers in die Elbe stelle eine von mehreren möglichen und derzeit parallel geprüften Varianten dar. Das BfS unterhält eine solche Einleitsstelle beim ehemaligen Erkundungsbergwerk Gorleben an der Elbe. Bei den zu entsorgenden Salzwassermengen aus der Asse handelt es derzeit um 12 Kubikmeter am Tag, das entspricht einer Menge von 25 Badewannen. Die in der Asse in einem Jahr anfallende Menge an unbelastetem Salzwasser beträgt derzeit etwa 4.000 Kubikmeter, so das Bundesamt.

Ist das nicht gefährlich?


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Wieder gibt es unterschiedliche Ansichten, rund um die Asse. Foto: M. Angerstein



"Die aus dem Bergwerk abtransportieren Wässer fängt das BfS oberhalb der Einlagerungskammern mit den radioaktiven Abfällen auf. Die Flüssigkeiten kommen daher nicht in Kontakt mit den in der Asse eingelagerten Abfällen und sind radiologisch unbelastet. Durch regelmäßige Messungen wird zusätzlich nachgewiesen, dass das Wasser radiologisch unbedenklich ist. Die dabei gemessenen Werte, beispielsweise für den radioaktiven Stoff Tritium, unterschreiten die Grenzwerte für Trinkwasser um das Zwanzigfache. Die Ergebnisse der Messungen können Bürgerinnen und Bürger im Internet abrufen", so das Bundesamt auf eine Anfrage der Redaktion. Man habe nun bei den zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) des Landes Niedersachsen, einen Antrag für eine mengenmäßig streng begrenzte Abgabe von radiologisch unbelastetem Salzwasser aus der Asse in die Einleitstelle in Gorleben eingereicht.

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Gibt es eine Gefahr für die Umwelt? Foto: Pixabay



Nun werde geprüft, ob das Vorhaben alle wasser- und naturschutzrechtlichen Anforderungen erfüllt und genehmigt werden kann. Dabei müssten strenge Umweltstandards erfüllt werden, um negative Umweltauswirkungen auszuschließen. Das Wasser sei zwar radiologisch unbedenklich, habe aber eben einen hohen Salzgehalt, der zu Umweltschäden führen könnte

Es gibt Kritik


Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, Bürgerininitative Lüchow-Dannenberg Ehmke, bemerkt auf der eigenen Internetpräsenz:
"Eine Einleitung von Salzwasser aus der havarierten Schachtanlage Asse II in die Elbe kommt für uns nicht in Frage." Die BI gehe  davon aus, dass die Wasserbehörde “da noch ein Wort mitspricht”. Auch die Elbefischer hätte schon ihr Leid über den jetzt schon zu hohen Salzgehalt in dem Fluss geklagt.  Auch die Grüne-Landtagsabgeordnete Miriam Staudte, hat wenig für die Pläne übrig. Gegenüber NDR 1 Niedersachsen, sagte sie: "Das hat Auswirkungen auf die Pflanzenwelt, auf die Tierwelt, und bei den Fischen hat es Auswirkungen auf das Immunsystem, wie unsere Elbfischer beklagen." Für sie sei es ökologisch nicht sinnvoll.

Hintergrund:


Das Salzwasser muss regelmäßig abtransportiert werden, um den laufenden Betrieb der Anlage zu gewährleisten. Der Nachweis, wohin das Salzwasser transportiert werden kann, ist daher auch Genehmigungsvoraussetzung für den weiteren Betrieb der Schachtanlage Asse.


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