Bewohnerumfragen ausgewertet: Jeder Vierte zog seit 2015 um

von Nick Wenkel


Insgesamt zeigten sich die meisten Anwohner äußerst zufrieden mit der aktuellen Wohnsituation. Foto: Stadt Wolfenbüttel
Insgesamt zeigten sich die meisten Anwohner äußerst zufrieden mit der aktuellen Wohnsituation. Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. 5.000 Bürger bekamen Ende Januar Post von der Stadt. Grund dafür war eine Umfrage zum Thema „Wohnen in Wolfenbüttel“. Am Dienstag präsentierte die Verwaltung in der Sitzung des Bauausschusses die Umfrage-Ergebnisse. Insgesamt zeigten sich die Wolfenbütteler Einwohner sehr zufrieden mit ihrer aktuellen Wohnsituation.


Die Wohn- und Lebensbedingungen in Wolfenbüttel wurden laut Verwaltung insgesamtvon 70 Prozent der Befragten mit gut bewertet. Weitere zehn Prozent befinden diese als sehr gut. Als schlecht oder sehr schlecht werden die Bedingungen demnach nur in Ausnahmefällen empfunden. Fast die Hälfte der Befragten äußerte sich offen über Ideen und Anregungen zu den Wohn- und Lebensbedingungen in Wolfenbüttel. Besonders häufig sei die Innenstadt thematisiert worden. Hier insbesondere der Leerstand, die unzureichende Auswahl und Vielzahl der Geschäfte sowie das Hertie-Haus, das nach Empfingen der Bürger unbedingt fertiggestellt werden soll. Im Zusammenhang mit der Innenstadt werde auch die Gastronomie erwähnt und eine schlechte Parkplatzsituation beklagt. Weiterhin soll der ÖPNV ausgebaut werden mit Blick auf die Ortsteile aber auch in Richtung Braunschweig. Eine bessere Taktung und Vernetzung wird ebenfalls gewünscht. Wohnen und Freizeit sind zwei weitere Punkte, die relativ häufig angesprochen werden.

Wolfenbüttel: Eine Umzugs-Stadt?


Wie die Verwaltung in ihrerAuswertung zeigte, sind rund ein Viertel der Einwohner seit 2015 umgezogen - als Neubürger oder bereits als Wolfenbütteler. Dabei handele es sich jeweils überwiegend um Single-Haushalte. Ebenfalls ein Viertel der Bürger beabsichtigen außerdem innerhalb der nächsten zwei Jahre innerhalb des Stadtgebietes oder in die Region erneut umzuziehen. In beiden Gruppen seien die Haushaltstypen annähernd gleich und würden damit für eine „gesunde Fluktuation auf dem Wohnungsmarkt" sorgen.

Am unzufriedensten zeigten sich die Befragten mit der jeweiligen Dämmung . Für die Aspekte Barrierefreiheit, Kosten, Ausstattung/Zustand, Zuschnitt und Größe des Wohnraums wachse die Zufriedenheit hingegen fast gleichmäßig auf einen zufriedenstellenden Mittelwert an. Die Aspekte Dämmung, Kosten und Ausstattung/Zustand erfordern laut Verwaltung insgesamt den höchsten Handlungsbedarf, da hier die Wichtigkeit hoch, die Zufriedenheit aber gleichzeitig gering gewertet werde.

Innenstadt am geeignetsten für junge Leute


Rund zwei Fünftel der Befragten wohne zur Miete. Mehr als die Hälfte besitze hingegen ein Eigenheim. Mietern stehen im Durchschnitt 81 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung, während Bewohner eines Eigenheims mit durchschnittlich 137 Quadratmetern einen beinahe doppelt so großen Wohnraum angeben. Der durchschnittliche Brutto-Quadratmeterpreis inklusive der Nebenkosten betrug 2015 für Mieter rund 6,50 Euro. 2005 waren es noch rund 5,30 Euro. Im Gegensatz zu dem relativ geringen Preisanstieg, liege der Mietpreis bei Eigentümern derzeit bei 8,56 Euro - 2005 lag der Durchschnittspreis noch bei 4,63 Euro. Sowohl mit der Wohnsituation insgesamt als auch mit allen abgefragten Aspekten seien Eigenheimbesitzer aber deutlich zufriedener als die Vergleichsgruppe. Besonders starke Unterschiede zeigten sich bei der Höhe der monatlichen Kosten, der Ausstattung des Wohnraums und der energetischen Bauweise. Mit der Barrierefreiheit im Wohnraum seien die Älteren zufriedener als die jüngeren Vergleichsgruppen. Mit dem Wohnraum insgesamt sind die Jüngeren jeweils unzufriedener als die beiden älteren Gruppen. Bemerkenswert dabei: Ältere halten dieWolfenbütteler Innenstadt als Wohnraum am ehesten geeignet für junge Leute und Familien.

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