Ausstellung im Herrenhaus: Unsichtbares sichtbar gemacht


Heinrich Lünsdorf, Manfred Rohde, Hubert Mayer (v. li.). Foto: Richert
Heinrich Lünsdorf, Manfred Rohde, Hubert Mayer (v. li.). Foto: Richert | Foto: privat

Sickte. Im Herrenhaus Sickte treffen in der neuen Ausstellung Wissenshaft und Kultur aufeinander. Noch bis zum 18. Juni 2017 präsentiert die Sickter Kulturinitiative die Bilderausstellung „Unsichtbar-Sichtbar“.


Margit Richert begrüßte bei der Vernissage Dr. Heinrich Lünsdorf und Dr. Manfred Rohde vom Helmholtz Institut Braunschweig sowie Dr. Hubert Mayer, Maler und ehemaliger Wissenschaftler, als Initiatoren der Ausstellung. Richert hob in ihrer Rede die Faszination der gezeigten Bilder hervor und dankte den Mikrobiologen für die außergewöhnliche Präsentation.

In seiner Rede beschrieb Dr. Lünsdorf das direkte Zusammentreffen von Kunst und Wissenschaft, von Mikro und Makro. Die Aufnahmen der Wissenschaftler zeigten das eigentlich Unsichtbare. Dies seien Einzeller, die um das tausend- bis dreißigtausendfache vergrößert sichtbar gemacht worden seien. Eingebettet in ihr mikrobiologisches Umfeld, eröffnet sich dem Betrachter die Vielgestaltigkeit der Mikroorganismen. Beim Betrachten der Bilder denke man an Bäume, Eisberge oder wie es eine Besucherin sagte: „Das sieht aus wie ein kaputter Teddybär“, erwähnte Richert. Doch es sind Einzeller beziehungsweise Bakterien, eingebettet in winzigste Lebensräume. Sie seien Meister der Biochemie, sagte Lünsdorf. Sie bilden das Fundament der Zersetzung und Mineralisation meist organischer Subtanzen und seien damit wichtiger Baustein des zyklischen Werdens und Vergehens in der Natur.

Kontrastiert wird die präzise naturwissenschaftliche Betrachtung durch Bilder des Malers Hubert Mayer. In seinen Motiven stehe der Baum, als eines der größten Lebewesen und somit in Makrobetrachtung als sicht- und erfahrbares Pendent zum Mikrokosmos der Bakterien. Die Bilder dieser Ausstellung zeigen die Wucht des Lebendigen im Sichtbaren und im Unsichtbaren. Intension der Ausstellung sei, das Auge auch für das Unerforschte und Rätselhafte offen zu halten.


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