Asse 2-Koordinationskreis zeigt sich verärgert über Landrätin

von Jan Borner


Der Asse 2-Koordinationskreis richtet erneut Vorwürfe an Landrätin Christiana Steinbrügge und erwartet schriftliche Antworten auf die Fragen und Forderungen in ihrem offenen Brief. Foto: Sina Rühland
Der Asse 2-Koordinationskreis richtet erneut Vorwürfe an Landrätin Christiana Steinbrügge und erwartet schriftliche Antworten auf die Fragen und Forderungen in ihrem offenen Brief. Foto: Sina Rühland | Foto: Sina Rühland



Wolfenbüttel. Der Asse 2-Koordinationskreis kritisiert die Landrätin des Landkreises Wolfenbüttel, Christiana Steinbrügge, die zugleich auch Vorsitzende der Asse 2-Begleitgruppe ist und wirft ihr mitunter vor, gegen die Geschäftsordnung der Asse-2-Begleitgruppe zu verstoßen. Die Landrätin erklärt, dass sie über das "Konfliktverhalten des Asse-2-Koordinationskreises" befremdet sei und antwortet mit einer Stellungnahme auf die Vorwürfe.

Enttäuschung und Verärgerung bei den Mitgliedsgruppen des Asse 2-Koordinationskreises, wie AufpASSEn, Aktion Atommüll freie Asse (AAA), Vahlberger Asse Aktivisten, Wolfenbütteler AtomAustiegsGruppe (WAAG) und anderen Bürgerinitiativen habe die Reaktion von Landrätin Steinbrügge auf den offenen Brief ausgelöst, den der Asse 2-Koordinationskreis am 19. Oktober an die Landrätin geschickt hatte (regionalWolfenbüttel.de berichtete). „Anstatt inhaltlich schriftlich zu den angesprochenen Punkten Stellung zu nehmen, verweist die Landrätin nur auf ein von ihr für das nächsten Jahr in Auftrag gegebenes moderiertes Gespräch“, beklagt Manfred Kramer aus Groß Vahlberg. „Parallel provoziert sie die Mitglieder der Asse-2-Begleitgruppe, indem sie erneut gegen die Geschäftsordnung der Asse-2-Begleitgruppe verstößt“, kritisiert Udo Dettmann aus Groß Denkte. „Die Landrätin veröffentlicht eigenmächtig ihre persönliche Meinung und verschiedene Kreistagsbeschlüsse auf der Homepage der Asse 2-Begleitgruppe. Außerdem hat sie eine nicht mit der Begleitgruppe inhaltlich abgestimmte Veranstaltung im Namen der Asse 2-Begleitgruppe festgelegt“, erläutert Andreas Riekeberg aus Wolfenbüttel den Vorwurf.

„Wir wollen in einer unabhängigen, kritischen Asse 2-Begleitgruppe wieder an den wichtigen inhaltlichen Asse 2-Themen konstruktiv mit den Wissenschaftlern der Arbeitsgruppe Optionen Rückholung weiterarbeiten“, erklärt Heike Wiegel aus Remlingen, eine der Vertreter/innen des Asse 2-Koordinationskreises in der Asse 2-Begleitgruppe, „und nicht durch die von der Landrätin auferlegte Selbstbeschäftigung von den drängenden Problemen abgelenkt werden.“

Die Bürgerinitiativen im Asse-2-Koordinationskreis erinnern: Der Asse 2-Begleitprozess sei nicht zur Akzeptanzbeschaffung für Maßnahmen des Betreibers eingerichtet worden und sei auch nicht als Abnickgremium gedacht. Eine Umgestaltung in diese Richtung werde im Sinne der Region und der hier lebenden Menschen nicht akzeptiert.

Stellungnahme der Landrätin zu den Vorwürfen


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Landrätin Christiana Steinbrügge. Foto:



Ungeachtet der Probleme in der Asse-2-Begleitgruppe gehe die Arbeit an der Rückholung weiter, heißt es seitens der Landrätin. „In den letzten Monaten konnten deutliche Fortschritte erzielt werden“, teilt Christiana Steinbrügge mit. Hierzu werde in der öffentlichen Sitzung der Asse 2-Begleitgruppe am 4. Dezember 2015 in Wolfenbüttel und am 14. Dezember in Dettum berichtet. Den Vorwurf der Provokation im Zusammenhang mit der Öffentlichkeitsarbeit über Homepage und Veranstaltungen hält die Landrätin für absurd. Die Bevölkerung, so erklärt sie, habe ein Recht auf Information zu den Fragen der Rückholung.

Äußerst befremdet sei Christiana Steinbrügge außerdem über das "Konfliktverhalten des Asse-2-Koordinationskreises (A2K)". „Anstatt in direktem Kontakt das Gespräch zu suchen, werden immer gleiche Behauptungen und ultimative Forderungen über die Medien verbreitet", erklärt sie. Christiana Steinbrügge teilte mit, dass sie bereits im Oktober Terminvorschläge für ein moderiertes Konfliktgespräch, das im November stattfinden sollte, gemacht habe. Die Mitglieder des A2K hätten das Angebot allerdings nicht angenommen oder sich gar nicht dazu geäußert.

Außerdem weist sie auf aktuelle Entwicklungen im Asse-2-Koordinationskreis hin: „Inzwischen haben sich mit der AG Schacht Konrad, der Bürgeraktion sichere Asse und dem Kreisverband der Grünen drei wichtige Gruppen aus dem A2K verabschiedet.“ Damit bilde der A2K nur noch einen begrenzten Teil des Bürgerinitiativspektrums ab, so die Landrätin. Allen Schwierigkeiten zum Trotz wolle sie jedoch auch weiterhin für eine Verständigung zur Verfügung stehen, damit die Asse-2-Begleitguppe wieder eine konstruktive Wirkung entfalten könne, betont die Landrätin. Dazu habe sie vor Kurzem auch einen persönlichen Brief an die Kritiker geschrieben und erneut einen Vorschlag für einen gemeinsamen Neubeginn im Februar unterbreitet. Vor dem Hintergrund der aktuellen Äußerungen des A2K habe sie sich nun dazu entschlossen, das Schreiben zu veröffentlichen (siehe unten).

offener Brief des A2K an die Landrätin:


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Brief der Landrätin an den A2K:


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