250.000 Euro Hochwasser-Soforthilfe gingen in den Landkreis

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DRK-Helfer Axel Szybay, Manja Puschnerus, Fridbert Schwartz, Sibylle Schumacher, Björn Försterling und Andreas Ring bei dem Abschlussgespräch zur Spenden-Aktion. Foto: Anke Donner
DRK-Helfer Axel Szybay, Manja Puschnerus, Fridbert Schwartz, Sibylle Schumacher, Björn Försterling und Andreas Ring bei dem Abschlussgespräch zur Spenden-Aktion. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Landkreis. Das Hochwasser hatte Ende Juli viele Teile des Landkreises fest im Griff. Ganze Häuser wurden überflutet und Existenzen bedroht. Viele Bürger wussten nicht, wie es weiter gehen soll - auch in finanzieller Hinsicht. Hilfe kam von der Curt Mast Jägermeister Stiftung und dem DRK, indem an Hochwassergeschädigte 1.000 Euro Soforthilfe gezahlt wurde.


Mehr als 250 Anträge sind nach dem Hochwasser beim DRK eingegangen. Denn die Stiftung und das DRK haben gemeinsam schnelle und unbürokratische Hilfe zugesichert und dieses Versprechen auchgehalten. Jeder Privathaushalt, der tatsächlich vom Hochwasser geschädigt war, konnte eine Soforthilfe von 1.000 Euro beantragen und hat diese auch bereits erhalten. Nur zwei Bedingungen gab es: Betroffenmusste ein Privathaushalt sein und der Betroffene musste tatsächlich in dem Gebäude wohnen. Insgesamt hat die Curt Mast Jägermeister Stiftung also mehr als 250.000 Euro Hochwasser-Soforthilfe in den gesamten Landkreis fließen lassen. Die Anträge kamen unter anderem aus Schladen, Dorstadt, Cramme, Wolfenbüttel und Sickte.

"Wir wollten schnell Hilfe leisten, und durch die Spendenaktion der Stiftung und der Trockner-Aktion sind zwei Stränge zusammengeflossen. Beides zusammen konnte vielen Betroffenen helfen. Auch wenn es bei vielen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war", so DRK-Vorstand Andreas Ring. "Das Ziel dieser Aktion war es, den vielen Betroffenen mit einer spürbaren Hilfe den Rücken zu stärken und zu signalisieren, dass sie nicht alleine sind", fügt Manja Puschnerus, Geschäftsleiterin der Stiftung, hinzu.

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Fridbert Schwartz bei einem Vorort-Termin in Schalden. Foto: Wenkel



Das DRK übernahm die Überprüfung der Anträge vor Ort. Dies sei völlig problemlos abgelaufen, versichern Fridbert Schwartz und Sibylle Schumacher, zwei der ehrenamtlichen Helfer. Allerdings habe man sich schon darüber gewundert, wie zurückhaltend die Betroffenen reagiert haben. "Viele konnten gar nicht glauben, dass sie nichts weiter tun mussten, außer uns den Schaden zu zeigen und ihre Kontodaten zu übermitteln", fügt DRK-Helfer Axel Szybay an. Solch eine unbürokratische Hilfe sei man eben in Deutschland nicht gewohnt, ergänzt der DRK-Ortsverbandsvorsitzende Björn Försterling.

"Das war ganz großes Kino"


Dank der strukturierten und organisierten Hilfe des DRK konnte in der vergangenen Wochen über 250 Hochwassergeschädigten mit jeweils 1.000 Euro unter die Arme gegriffen werden. Eine Woche hatten die Betroffenen Zeit, sich zu melden und ihren Antrag zu stellen. Zwischen den Vor-Ort-Terminen des elfköpfigen Besucher-Teams des DRK und der Auszahlung lagen meist nur 48 Stunden. "Wir wollten hier schnell aktiv werden und helfen. Jeder sollte die Chance haben, Hilfe zu bekommen. Deshalb haben wir von der Stiftung auch keinen Maximalbetrag festgelegt. Es sollten alle Anträge angenommen werden, die auch eingegangen sind. Und wenn es 1.000 Anträge gewesen wären, dann hätten wir auch das bezahlt. Wir hätten diese Aktion aber niemals ohne die Hilfe des DRK durchführen können. Die DRK-Kräfte haben hier Großes geleistet und davor ziehe ich meinen Hut. Das war ganz großes Kino", lobt Manja Puschnerus.

Nachfrage anfangs verhalten


"Überraschend war jedoch der Verlauf der Aktion. Wir haben gedacht, dass sich gleich zu Beginn viele Betroffene bei uns melden. Das war aber nicht der Fall. Erst zum Ende hin gingen viele Anträge bei uns ein. Es musste sich wohl erst herumsprechen", erklärt Andreas Ring.

"Viele der Antragsteller, die wir besucht haben, wollten dann das Geld auch gar nicht mehr, sondern haben gesagt, wir sollen es denen geben, die es dringender brauchen", berichtet Sibylle Schumacher. Oft sei viel Zuspruch nötig gewesen, um die Menschen zu überzeugen, dass jeder das Recht auf die Soforthilfe hat und jeder Antrag auch bewilligt wird. Im Laufe der Woche habe es sich dann entwickelt. "Manchmal bin ich in einen Ort mit drei Bewilligungen rein und mit acht Anträgen wieder raus", erzählt Fridbert Schwartz.

Eine Erfahrung haben jedoch alle DRK-Helfer gemacht. Die Menschen in den vom Hochwasser heimgesuchten Gebieten waren unendlich dankbar über die Hilfe und hatten großen Redebedarf. "Ich habe noch nie so viele Handyvideos gesehen. Die Menschen wollten uns einfach zeigen, wie sehr sie das Hochwasser getroffen hat", so Schwartz.

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