12 Schladener Thesen zum Auftakt der Predigtreihe


farrer Dr. Lothar Stempin beim Vorstellen seiner Thesen, rechts im Bild Pfarrer Frank Ahlgrim (von links): Martin Luther, Pfarrerin Sonja Achak, Pfarrer Frank Ahlgrim, Pfarrer Dr. Lothar Stempin, Theologiestudentin Denise Wallat und Historiker Dr. Thomas Dahms. Foto: Privat
farrer Dr. Lothar Stempin beim Vorstellen seiner Thesen, rechts im Bild Pfarrer Frank Ahlgrim (von links): Martin Luther, Pfarrerin Sonja Achak, Pfarrer Frank Ahlgrim, Pfarrer Dr. Lothar Stempin, Theologiestudentin Denise Wallat und Historiker Dr. Thomas Dahms. Foto: Privat

Shladen. Ein lebensgroßer Luther neben einer Tür mit angenagelten Thesen machte schon beim Ankommen deutlich, worum es bei der Auftaktveranstaltung in Schladen geht. Eine Auseinandersetzung mit der Reformation und der Theologie der Reformatoren.


Und so hieß das Thema des Abends: „Brauchen wir eine neue Reformation?“ Die im Jahr 1517 von Martin Luther an die Tür der Kirche zu Wittenberg angenagelten 95 Thesen gelten als Beginn der Reformation. Die jetzt 500 Jahre später von drei Theologen und einem Historiker an eine Tür im Pfarrhaus Schladen genagelten Thesen markierten den Start einer Predigtreihe rund um das Thema Reformation.

Knapp fünfzig Interessierte wurden im Pfarrhaus Schladen durch Ortspfarrerin Sonja Achak begrüßt, die nach einer ersten Vorstellung der Diskussionsteilnehmer kurz und prägnant in das Thema einführte. Eine kleine Filmsequenz leitete dann zum Schladener Thesenanschlag über. Die Gesprächspartner auf dem Podium waren gebeten worden, jeweils drei Thesen mitzubringen und kurz zu erläutern. Und so griffen nach und nach Pf. Frank Ahlgrim, Theologiestudentin Denise Wallat, Historiker Dr. Thomas Dahms und Pfarrer Dr. Lothar Stempin zu Hammer und Nagel, um ihre Thesen an der vorbereiteten Tür zu veröffentlichen, zu erläutern und in der Diskussion zu verteidigen.

Prägnante und teilweise bewusst provokative Sätze, die von der Abschaffung der Kirchensteuer über ein Plädoyer zur Förderung von Ökumene und Interkulturalität bis hin zur Forderung nach einem neuen Bildungsverständnis gingen, führten zu einer sehr lebhaften, von Pfarrerin Baehr-Zielke moderierten Diskussion unter den Thesenverfassern sowie mit dem Publikum. Anhand vieler Beispiele wurde im Verlaufe des Abends deutlich, dass es einen Bedarf an Reformation gibt. Jedoch dürfe Reformation nicht so sehr auf Luther zugespitzt werden, wozu jedoch das aktuelle Jubiläumsjahr verleite.
Nach einer Pause, in der alle eingeladen waren, bei Getränken und Knabbereien miteinander ins Gespräch zu kommen, wovon rege Gebrauch gemacht wurde, ergaben die Diskussionen im zweiten Teil, dass Reformation in den Gemeinden eine nie endende Aufgabe sein wird.

Einigkeit bestand, dass man nicht müde werden dürfe, neue Formen von Gottesdienst und Gemeindeleben auszuprobieren. Die Gestaltungsräume könnten auch eine Chance sein, da neue Wege zu beschreiten, so wie es im relativ jungen Pfarrverband Schöppenstedt Süd bereits seit einigen Jahren erfolgreich praktiziert wird, beispielsweise mit den alljährlichen Predigtreihen. Musikalisch begleitet von Petra Schoenawa klang mit einem gemeinsamen Lied und Luthers Abendsegen der Auftaktabend aus, bevor zu den in den nächsten Wochen im Rotationsverfahren in den Gemeinden gefeierten Themengottesdiensten eingeladen wurde. Diese sind auf der Homepage www.kirchepunktwir.de aufgelistet.


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